Über Argentinien

Mit einer Fläche von 2,8 Millionen Quadratkilometern ist Argentinien flächenmäßig der zweitgrößte Staat Südamerikas und immerhin der achtgrößte der Welt. Mit 39,4 Millionen Einwohnern rangiert Argentinien hinter Brasilien und Columbien bevölkerungsmäßig auf Platz 3 in Südamerika - bei einer Bevölkerungsdichte von 14 Einwohnern/Quadratkilometer.

Die Stadt Buenos Aires, einschließlich der gleichnamigen Provinz, kommt aber alleine schon auf gut 16 Millionen Einwohner, die Provinzen Cordoba und Santa Fe jeweils auf 3 Millionen. Zwischen 11 bis 15 Millionen Einwohner verteilen sich alleine auf die Hauptstadt Buenos Aires, sodass die Bevölkerungsverteilung sehr ungleichmäßig ist. Die nächst größerer Stadt nach Buenos Aires ist Cordoba mit 3,2 Millionen Einwohnern. Weitere wichtige Städte sind Santa Fe, Rosario, das frühlingshafte Mendoza, Neuquen, Salta und La Rioja ganz im Norden, Bahia Blanca und die südlichste Stadt der Welt, Ushuaia.

Die Nachbarländer Argentiniens sind Bolivien, Brasilien, Chile, Uruguay und Paraguay, zusätzlich grenzt das Land an den Atlantischen Ozean. Die Nord-Süd-Ausdehnung liegt bei beachtlichen 3.694 km, während die Ost-West-Ausdehnung „nur" 1.423 km beträgt.

Praktisch das komplette westliche Grenzgebiet wird von der Andenkette eingenommen, die auf ca. 5.300 km Argentinien vom ungeliebten Nachbarn Chile trennt.

Den zentralen Norden dominiert der Gran Chaco, eine heiße Trockensavanne, an die sich östlich das Hügelland der Provinz Misiones anschließt. Hier befinden sich auch die berühmten Wasserfälle von Iguazu im Grenzgebiet mit Brasilien und Paraguay.

Weiter südlich, zwischen den beiden Riesenflüssen Rio Uruguay und Rio Parana befindet sich das feuchte Mesopotamia. Am Mündungstrichter beider Flüsse am Rio de la Plata liegt auch die Hauptstadt Buenos Aires.

Südlich und westlich der Hauptstadt erstrecken sich die Pampas, praktisch die Kornkammer des Landes mit grünem Weideland und riesigen Weizenfeldern.

Zwischen den Pampas und den Anden finden sich noch die beiden mittelgebirgsähnlichen Bergketten der Sierras Pampeanas.

Ganz im Süden liegt dann das sturmumtoste und raue Patagonien. Hier beherrschen weite Ebenen das Bild, dazu wilde Felsberge mit starker Vergletscherung. Das argentinische Patagonien macht etwa ein Viertel der Landesfläche aus, ist mit ca. 3 Einwohnern/Quadratkilometer aber sehr dünn besiedelt.

Argentinien ist zweifelsohne das europäischste Land Lateinamerikas, ungefähr 90% seiner Einwohner sind europäischer Abstammung. Davon stammen ca. 36% von Italienern und 29% von Spaniern ab, immerhin 3-4% von Deutschen. Der Mestizenanteil ist für südamerikanische Verhältnisse extrem gering und dürfte um die 10% betragen. Von den etwa 30 Ethnien die es vor dem Eintreffen der Spanier gegeben hat, sind nahezu alle Spuren verschwunden, der verbliebene Indianeranteil wird zwischen 1und 1,5 Millionen geschätzt. Die größten verbliebenen Gruppen sind Mapuche, Kollas, Wichi und Toba.

Landschaftlich gehört Argentinien sicherlich zu den vielseitigsten und interessantesten Ländern der Erde. Der trockene Norden mit seinen hohen Vulkanbergen, die langen Küstenstreifen, die einzigartigen Felsformationen Patagoniens, die alpin geprägten Hochanden mit dem höchsten Berg des amerikanischen Doppelkontinentes dem 6958m hohen Aconcagua oder die argentinische Schweiz um den Nobelort Bariloche suchen weltweit ihresgleichen. In der Seenregion, dem nördlichen Patagonien gibt es neben Bariloche noch zahlreiche weitere Skigebiete wie El Bolson. Im Sommer findet man hier herrliche alpin geprägte Wandergebiete. Beides rührt daher, dass in Argentinien ausgeprägte Jahreszeiten vorherrschen mit Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Genauso wie in Europa, nur jahreszeitlich umgekehrt. Weiter südlich überwiegt dann der Winter. Nahe den bekannten Touristenorten Calafate und Chalten befinden sich die größten Inlandseisflächen der Welt, der berühmte Perito Moreno Gletscher und natürlich die spitzen Felsnadeln um Cerro Fitz Roy und Cerro Torre.