Diskriminierungen-bei-Einreise-in-ChileAllzu gut war das Verhältnis zwischen den benachbarten, südamerikanischen Staaten Chile und Bolivien eigentlich nie. Spätestens seid dem 1884 verlorenen Salpeterkrieg, bei dem Bolivien seinen Meerzugang verlor, wird der wirtschaftlich überlegene Nachbar gerne als Hauptfeind angesehen. Umgekehrt fühlen sich die Chilenen auf unbegründete Weise ihren Nachbarn überlegen und bringen dies durch eine sehr abwertende Behandlung gerne zum Ausdruck.

Nun wurden in Chile vor einigen Wochen 3 bolivianische Soldaten festgenommen, die Schmuggelware bei sich gehabt haben (sollen). Die 3 werden nun in Chile festgehalten - während die bolivianische Regierung vehement deren Herausgabe fordert. Dadurch scheint sich das Verhältnis der ungleichen Nachbarn weiter verschlechtert zu haben.

Scheinbar von ganz oben angeordnet, werden nun Bolivianer, die nach Chile einreisen möchten, methodisch und unter fadenscheinigen Vorwänden abgewiesen und nicht ins Land gelassen. Eine Maßnahme, die definitiv der Reisefreiheit widerspricht und auch die Menschenrechten außer acht lässt. Ich konnte am Grenzübergang Ollague beobachten, wie unter Leitung eines „Herrn“ Daniel Careno sämtlich, sich am der Grenze befindlichen Bolivianer, abgewiesen wurden. Mit der Begründung, sie würden dort arbeiten oder/und im Land bleiben wollen. Dabei war zum Beispiel eine junge Mutter mit ihrem ca. 3 Jahre alten Kind, sie wollten die Oma des Kindes und Mutter der jungen Frau besuchen, die Bolivianerin ist und mit chilenischem Visum als Residente in Calama lebt. Die Mutter war extra zur Grenze gekommen, um Tochter und Enkeltochter in Empfang zu nehmen. Es gab keine Chance zur Einreise für die beiden, denn „sie könnten ja dort bleiben“.

Als meine Gäste und ich das mitbekamen, entschieden wir uns spontan, auch nicht in dieses Land einzureisen bzw. haben unsere Einreisestempel gleich rückgängig machen lassen. Stattdessen haben wir in Bolivien weitere Bergtouren unternommen. Schon immer waren Gastarbeiter aus den Nachbarländern in Chile ungern gesehen, obwohl sie Arbeiten ausführen, für die sich die Chilenen zu fein sind oder körperlich nicht in der Lage dazu fühlen. Aber mittlerweile nimmt der Fremdenhass Ausmaße an, die ich persönlich für nicht mehr akzeptabel halte.