Lange Zeit galt der Chimborazo mit seinen 6.310 Metern als höchster Berg der Erde. Erst später wurden noch größere Bergriesen in Asien entdeckt wurden. Selbst in den Anden kennt man nun viele höhere Berge und Vulkane, deren höchster der Aconcagua mit 6.962 Metern Höhe ist. Nimmt man allerdings die Entfernung von Erdmittelpunkt zum Maßstab, dann ist der Chimborazo tatsächlich der höchste Berg der Welt.

Zwar schafft es der Mount Everest im Himalaya auf eine Höhe von 8.848 Meter Höhe - doch diese Höhe ist gemessen vom Meeresspiegel. Zu bedenken ist jedoch, dass unsere Erde keine Kugel, sondern durch ihre Drehung ein Rotationsellipsoid ist. Die Entfernung vom Erdmittelpunkt zum Äquator ist somit wesentlich größer als beispielsweise zum Nord- und Südpol. Je näher ein Punkt am Äquator liegt, umso weiter ist er vom Erdmittelpunkt entfernt. Nimmt also man den Erdmittelpunkt als Bezugspunkt, so übertrifft der Chimborazo  (6384,557 km vom Erdmittelpunkt) den Mount Everest (6382,414 km vom Erdmittelpunkt) um mehr als zwei Kilometer. Und somit ist der Gipfel des Chimborazo der vom Erdmittelpunkt aus höchster Punkt der Erde!

Vulkan-Chimborazo

Einen ersten Besteigungsversuch am Chimborazo wagte Alexander von Humboldt am 23. Juni 1802. Gemeinsam mit Aimé Bonpland und Carlos Montúfar erreichten er eine Höhe von zirka 5800 m (seine eigene damalige Schätzung betrug 5900 m), also weit in die Gletscherzonen hinein, bevor ihn das Wetter und große Spalten zum Umkehren zwang. Selbst wenn es wahrscheinlich ist, das er weiter unten umkehren musste, bleibt es im Angesicht der damaligen Zeit und Mittel eine durchaus beachtliche Leistung.

Auch Simon Bolivar versuchte sich am Chimborazo. Er stieg aber nur bis zur Schneegrenze.

Die wirklichen Erstbesteiger waren eine britisch-italienische Seilschaft: Edward Whymper, Jean Antoine und Louis Carrel gelang es am 4. Januar 1880 dem Chimborazo auf sein eisiges Haupt zu steigen.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Chimborazo:

Wymperhuette-Ecuador