Entdecke die faszinierenden Regenbogenberge - die Rainbow Mountains in Peru! Du bist auf der Suche nach einem unvergesslichen Abenteuer in den peruanischen Anden? Dann lass uns gemeinsam die berühmten Regenbogenberge erkunden - aber ganz anders als die großen Gruppen! Wir verlassen die ausgetretenen Pfade und begeben uns auf eine 2-tägige Trekkingtour durch unberührte Natur. Statt einer kurzen Fahrt und einem schnellen Fotostopp erleben wir die atemberaubende Landschaft hautnah und genießen die Ruhe abseits der Touristenströme.
Die sogenannten Rainbow Mountains in der Nähe von Cusco befanden sich lange unentdeckt in einer abgelegenen Region der Cordillera Vilcanota und es wurde kaum Notiz von ihnen genommen. Vor einigen Jahren änderte sich das schlagartig. Die Region wurde von einigen Touranbietern in Cusco massivst gehypt. Heute wird die Standardroute täglich von hunderten Touristen besucht. Frühe Anfahrt von Cusco, schnell zum Aussichtspunkt und wieder zurück nach Cusco. Wer nicht laufen kann oder möchte, kann auch per Pferd zum Ziel der Begierde gekarrt werden. Naja, für mich und den Großteil meiner Gäste ist das eher nicht das, was man sich unter einem gelungenen Bergerlebnis vorstellt. Aber die Landschaft, die ist schon extrem eindrucksvoll.
Durch unsere Touren um Putre und südlich vom Salar de Uyuni bin ich zu einem großen Fan bunt gefärbter Berge geworden. Da muss man doch auch anders hinkommen, abseits der Massen, vielleicht durch Nebentäler, andere Tageszeiten etc. Mal schauen, ich muss es zumindest mal versuchen.
Also mache ich mich von La Paz auf, um mir die Region mal selbst anzuschauen. Meine Partnerin für die Cusco-Region, Elli, ist dabei und mein Stammgast Jörg, der gerade seine Tour ins Amazonasgebiet startet.
Die Idee ist, eine 2-Tagestour mit Übernachtung im Zelt, oder (worauf es später hinausläuft) in einer sehr einfachen Behausung im Nebental. Eher ein Alpakastall, als eine Hütte, aber Hauptsache ein Dach über dem Kopf...
Mit dem öffentlichen Bus starten wir von Cusco aus Richtung Pitumarca. Die Anfahrt ist von dieser Seite am kürzesten. Allerdings brauchen wir noch einen Transport zum Ausgangspunkt. Das ist aber kein Problem, der erste Taxifahrer spricht uns schon beim Aussteigen an.
Für gut 15 Euro fährt er uns dann nach oben. Am Parkplatz finden wir alles, was wir nicht brauchen: aufdringliche Verkäufer, Tourishops, überteuerte Angebote, per Pferd zum Berg zu kommen etc.
Das Gepäck ins Nachbartal transportieren möchte aber keiner. Schade, das hätte uns wirklich geholfen, wir haben Schlafsäcke, Essen und Getränke für 2 Tage dabei. Also müssen wir tragen. Oder im Dorf übernachten und 2 Tagestouren machen, schlage ich vor. Aber Elli meint: das geht schon mit dem Tragen, sooo weit ist es nicht!
Naja, wir starten mühsam zum ersten Aussichtspunkt, dem Standard Spot. Jetzt können wir das ruhig tun, denn es wird langsam leer. Die meisten Gruppen sind schon auf der Rückfahrt oder zumindest beim Abstieg. Gut, dann schauen wir uns das mal an. Die Rucksäcke drücken ganz schön, wir lassen sie am ersten Pass-Übergang zurück. Hierhin kommen wir später zurück. Vor uns taucht plötzlich ein gigantischer weisser Berg auf, der riesige Ausangate. Sein Gletscher sieht extrem zerrissen aus. Ich frage mich, ob eine Besteigung da überhaupt noch möglich ist. Der Berg wird zwar oft umrundet, aber sehr selten bestiegen. MIndestens 5 Tage sind dafür zu veranschlagen. Vor über 10 Jahren hat es ein Gast von mir mal geschafft.
Etwas weiter oben sieht man auch die Siete Colores, die 7 Farben. Sieht schön aus, aber längst nicht so intensiv wie auf den zahlreichen gefotoshopten Werbefotos. Den Grat darf man auch nicht begehen.... Egal, weiter hinten gibt es viel schönere Berge, in Orange, Gelb und vor allem tiefem Rot. Das Nebental heißt Valle Rojo, und das ist wirklich intensiv gefärbt und sieht extrem verlockend aus!
Wie entstehen die Farben der Rainbow Mountains?
Die faszinierenden Farben der Regenbogenberge sind das Ergebnis eines langen geologischen Prozesses. Verschiedene Mineralien wie Eisenoxide, Kupfer und Magnesium haben sich über Millionen von Jahren abgelagert und die charakteristischen Farbschichten gebildet.
Wir steigen einen malerischen Grat hinauf zum nächsten 5000er. Hier sieht man die vielen roten Berge und weitere Täler. Das sieht richtig cool aus. Ich suche gleich mal einen Gipfel für den nächsten Tag aus.
Natürlich müssen wir da noch hinkommen. Hier ist die Grenze zwischen 2 Kommunen, das bedeutet, dass sich hier 2 Kassierer einfinden, die uns um ein paar Soles erleichtern möchten. Eintrittsgeld natürlich.... Da kommen wir dummerweise nicht drumherum, aber etwas weiter unten haben sie Motorräder. Also packen wir ihnen etwas Gepäck auf und fragen gleich nach der besten Übernachtungsgelegenheit. Ein "Tio", was so viel wie Onkel heißt, scheint dafür prädestiniert.
Es wird langsam kühler und auch bald dunkel, also machen wir uns auf den Weg. Die Berge leuchten im letzten Abendlicht und tiefsten Rottönen, welch ein Schauspiel!
Aber wo sind die Motorräder? Und wo wohnt der Tio? Wir müssen etwas suchen, es wird kalt und mein Stammgast ist müde, da er noch nicht allzu akklimatisiert ist.
Elli sucht die Hütte und endlich sehe ich ein Motorrad. Das kann schon mal meinen Gast mitnehmen und zeigt uns auch gleich die unscheinbare Hütte. Die hätten wir im Dunkeln nie gefunden!
Es gibt einen Bach und einen engen Stall für uns. Matten, Decken und die Schlafsäcke passen rein. Einen Kocher und etwas Geschirr haben wir. Nach dem Essen schlafen wir sofort - bzw. versuchen es. Die Nacht ist lang hier und vor Sonnenaufgang lohnt es sich nicht aufzustehen.
Am nächsten Morgen aber erwartet uns bestes Wetter und sogar ein Frühstück.
Ich habe einen mächtigen Berg über dem Dörfchen ausgesucht mit tiefroten Grat. Sieht genial aus, ist aber auch sehr mühsam zum Aufsteigen im sandigen Gestein. Weiter oben wird es besser, dafür sind die Steine aber jetzt recht hart. Das wird heikel beim Abstieg. Aber das ist erstmal egal, wir genießen die Tiefblicke vom Gipfel und sehen weite Teile der Cordillera Vilcanota mit ihren vergletscherten Gipfeln. Auch der Ausangate zeigt sich erneut in seiner vollen Pracht.
Dann müssen wir zur Straße zurück. Zum Glück ist das nicht mehr allzu weit, schließlich muss jetzt wieder das volle Gepäck getragen werden. Und die Motorräder kommen nicht durch. Keine zwei Stunden und wir sind an der breiten Fahrstraße angelangt. Kurze Zeit später hält ein Minibus an. Elli kennt den Guide und somit nehmen sie uns für ein paar Soles mit nach Cusco. Perfekt, damit wäre das auch geregelt.
In dieser Form möchten wir nun auch 1 und 2 Tagestouren anbieten, etwas abseits der Massen. Auch ein Trekking von 3-4 Tagen ist denkbar und seeehr lohnend.
Hier noch ein paar Fakten zu den bunten Bergen:
Geologie
Die auffallend bunte Färbung der Rainbow Mountains ist auf geologische Prozesse zurückzuführen, die sich über Millionen von Jahren erstrecken. Die Farben entstehen durch die Schichtung verschiedener Minerale und Sedimente, die durch tektonische Aktivität und Erosion an die Oberfläche gelangt sind. Jede Farbe in den Bergen entspricht einer bestimmten Mineralzusammensetzung:
- Rote und rosa Schichten: Diese Farben stammen von oxidiertem Eisen (Eisenoxid).
- Gelbe Schichten: Gelbe Färbung entsteht durch Eisenhydroxide.
- Grüne Schichten: Grüntöne resultieren aus Chlorit und Magnesium.
- Blaue und türkise Schichten: Diese Farben werden durch Phyllite und Kupferverbindungen verursacht.
- Weiße Schichten: Diese stammen hauptsächlich aus Quarzit und Sandstein.
Die Anordnung dieser farbigen Schichten und die wellenförmige Struktur der Berge schaffen das atemberaubende visuelle Spektakel, das die Rainbow Mountains so einzigartig macht.
Geografie
Die Rainbow Mountains befinden sich in der Region Cusco, im Süden Perus, in den Anden. Der Hauptgipfel, Vinicunca, liegt auf einer Höhe von etwa 5.200 Metern über dem Meeresspiegel. Die Berge sind Teil der Ausläufer des Vilcanota-Gebirges, das für seine schroffen Gipfel und tiefen Täler bekannt ist.
Talorte und Bevölkerung
Die nächstgelegenen Talorte zu den Rainbow Mountains sind:
- Cusco: Die ehemalige Hauptstadt des Inka-Reiches und UNESCO-Weltkulturerbe ist der Hauptausgangspunkt für Reisen in die Region. Cusco liegt etwa 100 Kilometer von den Rainbow Mountains entfernt.
- Checacupe: Ein kleinerer Ort, der oft als Zwischenstopp auf dem Weg zu den Rainbow Mountains dient. Hier leben vor allem Bauern, die ihre traditionellen Lebensweisen pflegen.
- Pitumarca: Ein weiteres Dorf, das näher an den Rainbow Mountains liegt und als Ausgangspunkt für viele Touren dient. Die Bewohner von Pitumarca leben größtenteils von der Landwirtschaft und dem Tourismus.
Die Bevölkerung in diesen Dörfern besteht größtenteils aus Quechua-sprechenden Indigenen. Sie sind stolz auf ihre kulturellen Traditionen und arbeiten oft als Führer oder Träger für die Touristen, die die Rainbow Mountains besuchen.
Unsere Touren in der Cordillera Vilcanota finden sich hier: