Cerro Mirador im Condoriri (5245m) Bolivien

Der Mirador bietet durch seine vorgelagerte Position nahe der berühmten Condoririgruppe fantastische Aussichten und vor allem Tiefblicke auf den Tunisee. Mit seinen fast 5300m verfügt er zudem über eine stattliche Höhe. Die Aussicht auf sämtliche Hochgipfel des Condoriri macht dem Namen alle Ehre. Obwohl der klassische Condoriritrekk, recht nah an seinem Gipfel vorbeiführt erhält er eher selten Besuch. Dabei bieten sich mindestens 3 attraktive Gipfelpunkte für eine Besteigung an, welche allesamt nicht zu schwierig erreichbar sind. Da sich der Berg direkt über dem Tunisee erhebt beherrscht er auch das Bild von nahezu jedem Punkt am seeufer und kann von Tuni aus als Tagestour bestiegen werden. Allerdings dauert die Anfahrt von La Paz mindestens 2 Stunden, schnell können bei viel Verkehr in El Alto auch 3 draus werden. Und die Perle des Altiplano ist für ihre komplizierte Verkehrssituation bekannt, irgendwo gibt es praktisch immer Probleme. Aber der Aufwand lohnt sich! Die gesamte Gegend des Condoriri zählt definitiv zum schönsten was die Cordillera Real zu bieten hat. Und das ist einiges. Tolle Gletscherberge, bizzare, dunkle Felsgipfel, malerische Bergseen in verschiedenen Farben und eine fülle von Andentieren. Zudem zählt der Condoriri zu den bergsteigerischen Klassikern Boliviens, Cabeza de Condor, Pequenio Alpamayo, Cerro Austria, Wyoming oder Illusion, um nur einige zu nennen, stehen auf der Liste zahlloser Andinisten. Sicherlich nicht ohne Grund...

Condoriri und Ala Izquierda Bolivia

Talort: Tuni (4400m)

Unterkunft: Einfache namenlose Unterkunft in Tuni

Kontakt Vicky: 73586060

Ausgangspunkt: Tuni

Höhenmeter: 900 in Aufstieg und Abstieg

Gehzeit: 5 Stunden Aufstieg und 3 Stunden Abstieg

Schwierigkeit: Kaum technische Schwierigkeiten - aber steiles Geröll und fast komplett wegloses Gelände; Gespür für die Wegsuche ist nötig; leichte Kletterstellen 1-2.

Anfahrt: Von La Paz durch El Alto am Weg nach Copacabana. Bei Patamanta findet sich kurz vor dem Ortsausgang rechts ein Schild mit der Aufschrift Tuni, Condoriri. Diesem nun geschotterten Fahrweg folgen wir bis wir den Ort passiert haben und biegen am Ende des Ortes links ab. Nun folgen wir der deutlichen Schotterstrasse durch einen Ort und halten immer ostwärts auf die Cordillera Real zu. Am Ende des Weges sind die Häuser von Tuni nicht zu verfehlen.

Gipfelblick Mirador

Die Route:

Hinter Tuni wird unser Fahrweg von einer Schranke unterbrochen. Oberhalb des Weges sehen wir ein auffälliges Gebäude der Wasserwerke. Aber vorher schon, direkt hinter einer kleinen Brücke halten wir uns leicht rechts und wandern steil bergauf. Schnell haben wir die erste Anhöhe erreicht und sehen die grünliche Laguna Tuni vor, bzw. unter uns. Dort findet sich auch ein breiter Weg dem wir nach Rechts folgen. Kurz vor Ende des Sees findet sich linker Hand ein Pfad, der unseren Weg etwas abkürzt. Auf der Ebene hinter dem See folgen wir weiterhin den Pfadspuren und müssen bald einen kleinen Staudamm überqueren. Das ist aber kein Problem an den Betonrändern kommt man gut herüber. Wir halten uns nun weiterhin links im Tal, denn vor uns erhebt sich ein Felsband das am besten auf der linken Seite umgangen werden kann. Nun landen wir auf einer weitläufigen Hochfläche, von felsigen Bergriesen umsäumt und von riesigen Llamaherden bevölkert.

Bald wird das Gelände wieder steiler und wir finden wiederum Pfadspuren, welche die linksseitigen Hänge hinaufziehen. Unser Ziel thront schon über uns, fast zum Greifen nah. Aber erstmal müssen wir im Zigzack die ersten Steilhänge überwinden bis der Weg dann gradlinig auf den 4900m hohen Pass zu führt, welche unser Tal mit der Laguna Chiar Khota verbindet. Dem Condoriri Basecamp. Oben angekommen öffnet sich bereits eine beeindruckende Rundsicht, auf zahlreiche Gipfel im Condoriri und den alles überragenden Huayna Potosi. In Gehrichtung links sehen wir nun unser Ziel vor uns.

Zuerst ist alles einfach. Wir folgen flachen Schutthängen, die später noch sehr steil werden auf den Sattel links von unserem Ziel. Immer wieder finden sich Pfadspuren, welche den Aufstieg erleichtern. Im Sattel angekommen ist es vorbei damit.

Wir müssen mehrere Felstürme umgehen, was am besten auf der linken Seite des Grates funktioniert.  Etwas ausgesetzt aber mit einer recht logischen Wegführung kommen wir immer näher an den Gipfel heran und einige leichte Kletterschritte bringen uns schließlich zum Aussichtspunkt (die deutsche Bezeichnung für Mirador). Nun versteckt sich kaum noch ein Berg. Neben dem Cabeza de Condor und dem Huayna Potosi stechen direkt gegenüber vor allem der Illusion und vor ihm die Aguja Negra ins Auge. Aber auch die Tieflicke auf den Tunisee und sogar seinen großen Bruder, den Titicacasee sind äußerst beeindruckend. 

Für den Abstieg wählen wir nun die andere Gratseite, welche direkt auf den Sattel 4900m zu führt. Hier finden sich steile Schuttrinnen, über die es sich hervorragend absteigen lässt. Trittsicherheit natürlich vorrausgesetzt.

Vom Sattel können wir nun auf Aufstiegsweg zurückkehren bis Tuni, oder am Condoriri Basecamp vorbeigehen. Der Laguna Chiar Khota, einer der schönsten Bergseen der Anden!

Von den Eisberge der Condoririgruppe umrahmt bildet dieser glasklare Bergsee einen beliebten und frequentierten Lagerplatz. Wir erreichen ihn vom Sattel auf deutlichen Pfadspuren. Praktisch immer geradeaus und am Schlusshang links haltend. Der weitere Weg nach Tuni ist problemlos zu finden. Wir umrunden den See auf der linken Seite (Fotostop am Ende obligatorisch) und folgen den Pfadspuren praktisch geradeaus das Tal hinaus. Bald sehen wir den Tunisee wieder und gelangen über deutlich Wege an sein Ufer. Einen Teil umrunden wir nur rechter Hand, und gelangen zurück nach Tuni. Dabei spiegeln sich einige der Eisgipfel im malerischen See.

Tunisee