Kolumbien - Land der Smaragde. Kolumbien beeindruckt mit seinem legendären Reichtum an Gold und Smaragden, mächtigen Kordilleren und einem bis zum Río Amazonas reichenden Tiefland. Eingebettet zwischen Pazifik und Karibik fasziniert Kolumbien mit landschaftlicher Vielfalt: Küstentiefland, Andenregion und Amazonien. Jede Region ist eine Welt für sich. An der Karibikküste erhebt sich die 5.775 m hohe Sierra Nevada de Santa Marta, das höchste Küstengebirge der Erde und gleichzeitig die höchste Erhebung Kolumbiens. 

Regionen

Der westliche Teil Kolumbiens (etwa 45% der Gesamtfläche) ist von 3 nahezu parallel in Nord-Süd Richtung verlaufenden Andenketten durchzogen: der westlichen (Cordillera Occidental), der zentralen (Cordillera Central) & der östlichen Kordillere (Cordillera Oriental).

Cordillera Occidental: Diese besteht aus kristallinen Gesteinen und weist durchschnittlich eine Höhe von 3.000 Meter auf. Der Cumbal ist mit 4.767 Metern die höchste Erhebung der Westkordillere.

Cordillera Central: Auch diese besteht aus kristallinen Gesteinen und weist eine Durchschnittshöhe von 4.000 Meter auf. Sie ist überwiegend in hohe Bergrücken gegliedert, die durchaus auch aktive Vulkane beherbergt. Der höchste Vulkan der Zentralkordillere ist der Nevado del Huila, der bei 5.750 Meter gipfelt.

Cordillera Oriental: Diese stellt eine durchschnittliche Höhe von 5.000 Meter dar und ist in 2 Abschnitten, Kordillere von Mérida und die Sierra de Perijá, gegliedert, welche sich bis nach Venezuela erstrecken.

Sierra Nevada de Santa Marta: Dieser weitere Gebirgszug erstreckt sich von der Küste des Karibischen Meeres bis zu Höhen weit über 5.000 Meter. Diese Formation ist das höchste Küstengebirge der Welt hat mit den beiden Zwillingsgipfeln Pico Simón Bolívar und Pico Cristóbal Colón (jeweils 5.775 Meter) die beiden höchsten Berge des Landes.

Übersicht

  • Amtssprache: Spanisch
  • Hauptstadt: Bogotá
  • Staatsform: Präsidialrepublik
  • Präsident: Juan Manuel Santos
  • Fläche: 1.138.748 km²
  • Einwohnerzahl: 46.413.791 (Stand März 2012)
  • Bevölkerungsfläche: 36,8 Einwohner pro km²
  • BIP/ Einwohner: 10.25 US-$ (2012)
  • Währung: Peso
  • Zeitzone: UTC-5
  • Nationalhymne: Himno Nacional de la República de Colombia
  • Kfz-Kennzeichen: CO
  • Internet-TLD: .co
  • Vorwahl: +57

Geographie

Kolumbien wird üblicherweise geographisch in 4 Regionen gegliedert:

Anden: s.o.

Karibisches Küstentiefland: Das karibische Tiefland an der Küste Kolumbiens ist weitgehend eben und, ausgenommen vom Küstenstreifen, recht dünn besiedelt. Sumpfgebiete herrschen in weiten Teilen des Tieflandes vor und erschweren somit eine adäquate infrastrukturelle Erschließung.

Der karibischen Küste vorgelagert sind die Insel Fuerte und die Archipele von San Bernardo und del Rosario.

Pazifisches Küstentiefland: Trotz einiger Hafenstädte ist auch das Pazifische Küstentiefland nur dünn besiedelt und auch eine Verkehrserschließung ist sehr schwierig. Aufgrund des immerfeuchtheißen Klimas herrscht in diesem tropischen Regenwaldgebiet eine artenreiche Flora und Fauna vor.

Dem Festland vorgelagert sind die Inseln Malpelo, Gorgona (eine ehemalige Gefängniskolonie) sowie Gorgonilla. Zudem befinden sich weiter entfernt im Atlantik die Archipele San Andrés und Providencia.

Amazonien und Orinokien: Die östliche Hälfte von Kolumbien wird durch bewaldetes Flachland bestimmt. Die hier fließenden Ströme münden entweder in den Amazonas oder Orinoco.

Als Hauptunterscheidungsmerkmal zwischen zwei Großräumen dient die Fließrichtung der Flüsse: die Region mit den in den Orinoco mündenden Flüssen wird Orinokien (auch Llanos Orientales) genannt. Orinokien ist zum größten Teil eben, das einzige Gebirge ist die Serranía de la Macarena. Dieses kann naturräumlich zwar den Anden zugerechnet werden, ist aber wesentlich älter als die Kordilleren, was sich unter anderem in der Nordwest-Südost Richtung zeigt. Die Orinokien ist von Feuchtsavannen bedeckt, in der Regenzeit ist es möglich, dass die wenigen hiesigen Straßen unpassierbar werden. Außerhalb des östlichen Andengebietes ist Orinokien fast unbesiedelt.

Im südöstlichen Viertel des Landes befindet sich der kolumbianische Part an Amazonien. Hier gedeiht dichter tropischer Regenwald mit extrem hoher Biodiversität. Abgesehen von einigen indigenen Bevölkerungsgruppen ist diese Region Kolumbiens ebenfalls kaum besiedelt.

Bevölkerung

Die Bevölkerung Kolumbiens gehört zu 92% der Römisch-Katholischen Kirche an, des weiteren sind noch die evangelische Glaubenrchtung, der Protestantismus und andere Glaubensrichtungen zu verzeichnen.

Städte

Die Haupstadt Bogotá ist mit knapp 8,3 Mio. Einwohnern (Stand 2009) nicht nur die größte Stadt Kolumbiens, sondern zugleich auch eine der am schnellsten waschenden Metropolen Südamerikas.

Die größten Städte Kolmbiens, geordnet nach der Zahl ihrer Einwohner, sind

  • Bogotá (8.286.535 E.)
  • Medellín (3.337.722 E.)
  • Cali (2.670.647 E.)
  • Barranquilla (1.851.831 E.)
  • Cartagena (1.097.323 E.)
  • Bucaramanga (942.550 E.)
  • Cúcuta (754.803 E.)
  • Pereira (568.778 E.)

Geschichte

Etwa ab 1500 v.Chr. existierten kleine Fürstentümer im Gebiet des heutigen Kolumbiens, die im 15. Jahrhundert vom Inkaherrscher Rachacutec Yupanqui unterworfen und dem Inkareich einverleibt wurden. Dieses erstreckte sich kurz vor Ankunft von Christoph Kolumbus im Jahr 1498 von Argentinien bis Südkolumbien.

1509 begann die Kolonialisierung des Landes durch die Spanier und ab den 30er Jahren des 16. Jahrhunderts unterwarf der Spanier Gonzalo Jiménez de Quesada weite Gebiete des heutigen Kolumbiens. Er gründete 1538 u.a. mit dem Deutschen Federmann die Stadt Bogotá. Unter dem Namen Nueva Granada wurden die neuen Besitzungen vom spanischen Vizekönigreich Peru aus verwaltet. 1717 wurde "Neu-Granada" ein eigenständiges Vizekönigreich, zu ihm zählten neben Kolumbien auch Ecuador, Panama und Venezuela.

Das Ende der Kolonialzeit begann 1810, als eine revolutionäre Junta die Unabhängigkeit des Landes erklärte und nach dem Sieg Simon Bolívars im Jahr 1819 die Republik Großkolumbien gegründet wurde. Die Republik, die sich am Anfang über den gesamten Landesraum Neu-Granadas erstreckte, zerfiel jedoch bald. Ecuador und Venezuela machten sich selbstständig und nach Jahrzehnten innenpolitischer Kämpfe um eine zentralistische oder föderalistische Staatsform setzten sich die Zentralisten durch. Im Jahr 1863 entstanden die Vereinigten Staaten von Kolumbien und 1886 die Republik Kolumbien, von der sich 1903 Panama als eigenständiger Staat abtrennte. Grund war die Ablehnung der kolumbianischen Regierung, den von den USA gewünschten Panamakanal zu bauen, woraufhin die USA Panama zur Unabhängigkeit drängten, um das Projekt durchführen zu können.

In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts übernahmen die Liberalen die Regierung in Kolumbien und leiteten Reformen ein. Steuer-, Arbeits- und Sozialgesetze wurden in Hinblick auf größere Rechte der Bevölkerung überarbeitet. Doch die Veränderungen verschärften den Konflikt zwischen liberal und konservativ Gesinnten und im Jahr 1948 brach ein offener Bürgerkrieg aus, der etwa 200.000 Menschen das Leben kostete und 800.000 aus ihrer Heimat vertrieb. 1953 übernahm General Gustavo Rojas Pnilla die Macht, beendete den Bürgerkrieg und errichtete ein Militärregime, das 1958 von einer Regierung der nationalen Front abgelöst wurde, die zu gleichen Teilen aus Konservativen und Liberalen bestand.

Unter den im Vierjahresrhythmus zwischen Konservativen und Liberalen wechselnden Präsidentschaften kam es ab den 1960er Jahren aufgrund der sozialen Notlage vieler Bürger wiederholt zu Massenaufständen. Guerillabewegungen wurden gegründet, die ganze Landstriche unter ihre Herrschaft gebracht haben. Terror und Gegenterror beherrschen den politischen Alltag und eine finanzkräftige Rauschgiftmafia ist entstanden. Ermordete Menschenrechtler, entführte Kirchenmitglieder, Anschläge auf Ölleitungen: Willkür und Angst bestimmen den kolumbianischen Alltag. Nach wie vor sterben jährlich Tausende entweder durch Guerillaterror oder Regierungstruppen. Der immer noch andauernde Bürgerkrieg hat inzwischen über 200.000 Todesopfer gefordert und ist für knapp 4 Millionen Flüchtlinge im In- und Ausland verantwortlich.

1982 wurde Belisario Betancur Cuartos von der Konservativen Partei neues Staatsoberhaupt, 1986 folgte ihm Barco Vargas von der Liberalen Partei. Auch diesen gelang es jedoch nicht, den Terror der Guerillas zu beenden, so fiel 1989 der liberale Präsidentschaftskandidat einem Mordanschlag zum Opfer.

1990 wurde der ebenfalls liberale César Gaviría Trujillo Präsident und es gelang ihm, die Guerillaorganisation M-19 und zwei weitere Terrorgruppen zur Einstellung des Kampfes zu bewegen. Dennoch nahmen Terroranschläge und Entführungen der Drogenmafia zu, sodass der Ausnahmezustand über das Land verhängt wurde. 1991 trat eine neue Verfassung in Kraft, die die zentrale Macht einschränkte und den Provinzgouverneuren mehr Macht gab. Pablo Escobar, Chef des Medelliner Drogenkartells, stellte sich freiwillig, fast 1.800 Mitglieder des Kartells wurden festgenommen und zahlreiche Drogenfarmen zerstört.

1993 erschütterte ein schweres Erdbeben Kolumbien, über 1.000 Menschen kamen dabei ums Leben. Im gleichen Jahr wurde der ein Jahr zuvor entflohene Pablo Escobar bei der Festnahme erschossen. 1994 wurde Ernesto Samper Pisano von der Liberalen Partei neuer Präsident, sah sich aber dem Vorwurf ausgesetzt, seinen Wahlkampf mit illegalen Drogengeldern finanziert zu haben. Die Untersuchungen wurden eingestellt, als mehrere Drogenbosse für ihn aussagten.

Im April 1998 trafen die Staatschefs von Bolivien, Ecuador, Peru, Venezuela und Kolumbien zusammen, um sowohl eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit als auch eine koordinierte Bekämpfung des Drogenhandels zu organisieren. Im selben Jahr wurde Andrés Pastrana von der Konservativen Partei neuer Präsident. Nur sehr umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen konnten den regulären Ablauf der Parlaments- und Präsidentschaftswahlen trotz Einschüchterungsversuchen kommunistischer Guerillaorganisationen gewährleisten.

1999 kam es zu einem weiteren Erdbeben, das rund 2.000 Menschenleben kostete, Tausende obdachlos machte und die wirtschaftliche Lage für die Bevölkerung weiter verschlechterte. Die Auseinandersetzungen zwischen Guerilleros und Regierungstruppen gehen mit großer Härte weiter, ebenso wie die Geiselnahmen durch Rebellen und rechtsgerichtete Paramilitärs, die die Rebellen bekämpfen und versuchen, ihnen die Kontrolle über den Drogenmarkt zu entziehen. Im Februar 2002 erklärte die Regierung große Teile der entmilitarisierten Guerilla-Zone im Süden zum Kriegsgebiet.

Im Mai 2002 wurde der Konservative Alvaro Uribe zum Präsidenten gewählt; er baute die Armee aus, um den Konflikt mit den Rebellen in den Griff zu bekommen. Der 2006 für eine zweite Amtszeit vereidigte Uribe war mit dieser Politik des harten Vorgehens erfolgreich: Die Guerilla-Organisation FARC (Fuerzas Armadas Revolucionariasa de Colombia) wurde deutlich geschwächt und verlor über die Hälfte ihrer Mitglieder, außerdem mehrere Anführer. Die wohl bekannteste Geisel der FARC, die ehemalige Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt, konnte im Juli 2008 nach über 6 Jahren Gefangenschaft befreit werden.

2008 gründete Kolumbien zusammen mit den anderen elf unabhängigen Staaten Südamerikas die Union Südamerikanischer Nationen (Unasur) nach Vorbild der Europäischen Union.

Immer noch ist das Land weltweit führender Exporteur von Heroin und Kokain. Im Juni 2010 gewann Juan Manuel Santos Calderón mit 69% der Stimmen die Stichwahl gegen Antanas Mockus und wurde damit neuer Präsident Kolumbiens. Er ist Vorsitzender der U-Partei (Social de Unidad Nacional) und war von 2006 bis 2009 als Verteidigungsminister im Amt. Bereits bei den Parlamentswahlen im März 2010 konnten die rechtskonservativen Parteien ihre Mehrheit ausbauen. Die Abstimmungen liefen vergleichsweise friedlich ab, doch unabhängige Beobachtungskommissionen haben starke Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen festgestellt.

Politik

Der Präsident (seit 2010 Juan Santos Calderón) als Staatsoberhaupt ist gleichzeitig Regierungschef und Oberbefehlshaber der Armee und wird für vier Jahre direkt vom Volk gewählt (einmalige Wiederwahl möglich). Das Parlament besteht aus zwei Kammern: dem Senat mit 102 vom Volk für vier Jahre gewählten Mitgliedern (von denen zwei für indianische Ureinwohner reserviert sind) und dem Abgeordnetenhaus mit 166 vom Volk für vier Jahre bestimmten Mitgliedern (von denen zwei für im Ausland lebende Kolumbianer, fünf für ethnische Minderheiten reserviert sind).

Wichtigste Parteien im Land sind die Liberale Partei (PL) und die Konservative Partei (PCC). Weitere Parteien sind die Bewegung für einen radikalen Wechsel (CR), die Bewegung der liberalen Öffnung (AL) sowie das Kleinparteienbündnis Coalición (C).

Gliederung

Kolumbien ist politisch in 32 Departamentos und einen Hauptstadtdistrikt (Distrito Capital) unterteilt. Jedes Departamento hat einen Gouverneur (gobernador) und einen Departementsrat (Asamblea Departamental), die alle 4 Jahre vom Volk gewählt werden. Der Gouverneur kann nicht für eine unmittelbar folgende Regierungszeit wiedergewählt werden. Die Departamentos sind weiter in 1.121 Gemeinden (Municipios) oder gemeindeähnliche Verwaltungseinheiten (Corregimientos Departamentales abgekürzt: C.D.) eingeteilt, die von einem volksgewählten Bürgermeister (Alcalde) und einem Gemeinderat (Consejo Municipal) regiert werden.

Wirtschaft

Kolumbien gehört zu den größten Wirtschaftsnationen Lateinamerikas und sowohl größter Produzent von zahlreichen Schnittblumen (über 3.500 versch. Orchideen-Arten) als auch in der Herstellung von Smaragden und Guadua-Holz. Des Weiteren ist Kolumbien unter den größten Produzenten folgender Konsumgüter: Kaffee, Bananen und Kartoffeln.

Kolumbien wird generell ein großes ökonomisches Potential zugeschrieben. Das liegt unter anderem an der fortgeschrittenen Industrialisierung und an der großen Menge an Rohstoffen, wie beispielsweise Kohle.

Trotz der ökonomischen Entwicklung, wird ein großer Teil der kolumbianischen Wirtschaft direkt oder indirekt vom Anbau und der Produktion illegaler Drogen beeinflusst. So entfallen zum Beispiel allein etwa 70 % der Kokainproduktion auf Kolumbien. Um ein besseres Einkommen zu erzielen, bauen die Bauern vor allem Koka, aber auch Schlafmohn, an.

Tourismus und Sehenswertes

Der Tourismus wird immer mehr ein wichtiger Dienstleistungssektor im Land. Aufgrund der verbesserten Sicherheitslage, Steuererleichterungen für Hotelbau und einer von der Regierung gestellten Kampagne zur Verbesserung des Images steigt die Nachfrage in den letzten Jahren enorm an. So verdoppelten sich beispielsweise in den Jahren von 2003 – 2008 die Zahlen der ausländischen Touristen.

Zu künftig möchte Kolumbien ihren Schwerpunkt auf den nachhaltigen Tourismus legen und mit unberührter Natur werben. Kein Wunder: Mit seiner einzigartigen Lage bietet Kolumbien traumhafte Strände, das üppige Amazonasgebiet, die vielfältige Andenregion und urige Kolonialstädte.

Sehenswerte Tourismusziele sind u.a.:

  • Archäologischer Park San Augstin
  • Goldmseum Bogotá
  • Salzkathedrale von Zipaquirà
  • die Stadt Cartagena
  • das Amazonasgebiet