Cerro Serkhe Khollo (5536 m) Besteigung - Bergsteiger-Tour in Bolivien

Bergtour mit der Besteigung des Serkhe Khollo. Den 5552m hohen Eisriesen besteigen wir in eine Tagestour von La Paz aus.

Huayna Potosí, Illimani, Mururata, Chacaltaya, Condoriri usw. Um La Paz herum gibt es etliche interessante und namhafte Hochgipfel. Aber Hampaturi? Diesen von der Natur eigentlich so reich gesegneten Winkel der Cordilliera Real kennt praktisch keiner. Es ist alles andere als einfach, einen Taxifahrer zu finden, der den Weg weiß. Dabei ist unser Ausgangspunkt, ein Stück hinter dem Örtchen Palkoma, schon in anderthalb Stunden von La Paz aus zu erreichen. Es handelt sich also um die absoluten Hausberge der Andenmetropole, schneller kommt man auch zum Chachaltaya oder Zongopass nicht.

Cerro-Serkhe-Khollo

Landschaftlich ist das Hampaturital ein Traum, weitläufige Wiesen und Weideflächen werden von sprudelnden Gebirgsbächen durchschnitten und von steilen Felswänden eingerahmt. Mitten drin erfreuen uns gleich mehrere malerische Wasserfälle. Berge gibt es natürlich auch, und was für welche. Der Cerro Serkhe Khollo (5546m) mit seiner massigen Eiszierde oder die elegante Gratschneide des Cerro Hati Khollo wären im Alpenraum unbestrittene Klassiker. Dazu kommen etliche weitere mittlere 5000er verschiedener Schwierigkeitsgrade, ein wahres Paradies für Akklimatisationstouren. Besonders weniger erfahrenen Bergsteigern sei hier der Cerro Japa Japani empfohlen. Er ist von La Paz aus gut an einem Tag zu besteigen, wartet mit so gut wie keinen alpinistischen Hindernissen auf und bietet mit seinen 5340 Metern eine unvergleichliche Aussichtswarte.

Tour-Info

Ausgangsort: La Paz

Termine und Preise

  • Dauer: 1 bis 4 Tage
  • Termine nach Absprache
  • Preise auf Anfrage

Leistungen:

  • Bus und Taxitransfers im Land
  • Essen
  • Übernachtung in Hütte oder Zelt
  • Leihausrüstung
  • Transport
  • Eintritte
  • Organisation und Durchführung der Tour mit einheimischen Führern

Nicht eingeschlossenen Leistungen:

  • Reiseunfallversicherung
  • Krankenversicherung
  • Gepäckversicherung
  • Reiserücktrittversicherung
  • Ausgaben des täglichen Bedarfs
  • Trinkgelder
  • Nicht ausgeschriebene Mahlzeiten und Getränke

Teilnehmerzahl:

  • Mindestens: 2
  • Höchstens: 10

Besondere Anforderungen:

  • Eine gute allgemeine Fitness ist gewünscht und deutlich von Vorteil

Zusatz Info:

  • Dieser Tourbaustein ist in Verbindung mit einer Reise buchbar oder gegebenenfalls auch einzeln.

Doppelhorn-Gipfel

Tour-Verlauf

1. Reisetag: Aufstieg zum Basislager

Von La Paz aus machen wir uns auf in Richtung Südstadt. Über Irpavi erreichen wir das Bergdorf Palkoma auf Schwindel erregenden aber gut ausgebauten Fahrwegen. Die Landschaft ist zuerst ländlich, und wird dann immer unwirtlicher. Wir fahren an einigen Minen vorbei und immer näher und gigantischer tauchen die Hochgipfel der Anden vor uns auf. An einem kleinen Wendeplatz endet die Fahrt, von nun an geht es zu Fuß weiter. Das erste Highlight lässt nicht lange auf sich warten, schon nach wenigen Minuten kommen wir an einen imposanten Wasserfall der sich in 2 Strahlen eine wilde Felswand herunterstürzt. Nach dem Überwinden dieser Felsstufe kommen wir in das eigentliche Hampaturital. Ein liebliches, grünes Hochtal von mehreren kleinen Bächlein durchflossen und den steilen Eisflanken des Serkhe Khollo überragt. Etwa 2 Stunden wandern wir noch eher mäßig ansteigend durch dieses herrliche Hochtal zum Ufer der malerischen Sirkhi Khota Lagune. Hier richten wir unser Lager ein, eingerahmt von mehreren atemberaubenden Berggestalten. Wer nach dem Abendessen noch auf etwa 4700 Metern schwimmen oder baden möchte wird nicht davon abgehalten.

2. Reisetag: Cerro Japa Japani

Heute machen wir zwar nur eine Akklimatisationstour, aber eine wunderschöne. Über dem Anfang des gestern durchwanderten Tales liegt der pechschwarze Cerro Japa Japani oder auch Doppelhorn genannt. Wir gehen ihn nun direkt vom See an und steigen über sanfte Rasenflanken und später eher mäßig geneigte Geröllfelder auf den aussichtsreichen Gipfelgrat. Unter uns zeigt sich ein smaragdgrünes Bergseeauge, darüber ein wilder Felsberg, der Nachbar unseres heutigen Zieles. Der Grat ist gut begehbar, manchmal ein wenig "windverwöhnt", dafür aber ohne technische Schwierigkeiten. Die Aussicht ist kaum zu übertreffen, die Hochgipfel der Hampaturikette scheinen zum Greifen nah, ebenfalls der mächtige Eisriese Mururata und der alles überragende Eisklotz des Illimani. Grosse Teile von La Paz und El Alto sind ebenso sichtbar wie der viel weiter entfernt gelegene Titicacasee. Wir kehren zum Lager zurück wo wir erneut übernachten.

Viscacha

3. Reisetag: Cerro Hati Khollo

Der zweithöchste Berg der Kette bildet mit seinen scharf geschnittenen Felsgraten einen herrlichen Kontrast zum eher wuchtigen Serkhe Khollo. In Gegensatz zu diesem ist er auf der uns abgewandten Seite vergletschert, sodass normalerweise keine Steigeisen benötigt werden. Zuerst mühen wir uns durch ein nicht zu steiles Schuttfeld hinauf, um von dort aus schräg den aussichtsreichen Gipfelgrat zu erreichen. Mehrere Vorgipfel stellen sich uns in den Weg, die wir teils durch einfache Kletterei, teils durch rechtsseitiges Ausweichen in die Schneefelder überwinden. Die Aussicht am Gipfel ist noch etwas umfassender als am Vortag, befinden wir uns doch immerhin auf 5421 Metern Meereshöhe. Durch ein steiles Schuttfeld fahren wir ins Tal ab und kehren noch einmal zum Lager zurück.

4. Reisetag: Cerro Serkhe Khollo

Auch heute besteht der erste Teil des Aufstieges aus eher rutschigen Geröllfeldern die später durch eine prachtvolle, spaltenfreie Eisflanke abgelöst werden. Oben sind die Ausblicke schon grandios, doch wir steigen weiter über einen harmlosen Gletscher auf den nun stark vergletscherten Gipfelgrat. Wir können den großen Spalten nun linksseitig ausweichen oder auch direkt über den breiten Kamm aufsteigen. In beiden Fällen sind wir bald am Gipfel wo uns praktisch die gesamte Königskordilliere zu Füssen liegt, ebenso wie das schier unendliche Amazonasgebiet. Nach dem Abstieg müssen wir heute auch noch unsere Ausrüstung zusammenräumen und zum Fahrweg absteigen. Dort erwartet uns im Idealfall schon unser Transportmittel zurück nach La Paz.