Sajama Bergtour (6.542 m)
Bergtour mit Besteigung des höchsten Berges von Bolivien, dem Sajama. Wir besteigen den beeindruckenden Vulkan vom Ort Sajama aus. Anspruchsvollster Ansteig in der Cordillera Occidental.
Besteigung des höchsten Bergriesen Boliviens. Ein mächtiger 6000er Vulkan mit imposantem Eisanstieg.
Termine und Preise
- Termine nur nach Absprache
- Preise auf Anfrage
Leistungen
- Bus- und Taxitransfers im Land
- Alle Übernachtungen in Zelten und einfachen Unterkuenften
- Organisation und Durchführung der genannten Touren mit einheimischem Führer
- Essen während der Tourentage
- Leihausruestung
Nicht eingeschlossene Leistungen
- Reiseunfall- und Krankenversicherung
- Reisegepäcks- und Reiserücktrittskostenversicherung
- Nicht ausgeschriebene Mahlzeiten und Getränke
- Trinkgelder
- Ausgaben des persönlichen Bedarfs
Teilnehmerzahl
- Mindestens: 2
- Maximal: 10
Besondere Anforderungen
- Eine gute allgemeine Fitness ist erforderlich. Nur für erfahrene Bergsteiger.
1. Reisetag: Anfahrt und Basecamp am Sajama
Wir fahren mit dem Allradfahrzeug oder Bus erst mal nach Patacamaya einem kleinen Dorf an der Hauptstraße, wo wir erst mal frühstücken. Durch karge Steppenlandschaften geht die weitere Fahrt, mit einem weiteren Stop für eine Marktveranstaltung. Sajama ist kleines, völlig abgelegenes Dorf am Fuße des gleichnamigen Berges, mit 6542 Metern der höchste Berg Boliviens. Um das Ganze zu komplettieren wurde schon 1939 das gesamte Umland unter Schutz gestellt und der fällige Nationalpark dann ebenfalls Parque National Sajama genannt. Hier befinden sich noch weitere Vulkanberge, dazu der höchste Wald Boliviens (Quenuabäume), Lagunen, heiße Quellen, Geysiere sowie prähispanische Ruinen. Heimisch sind Vicunias, Kondore, Marsupials, Andenpumas, Gürteltiere, Andenfüchse, Flamingos und Andenwildkatzen, also eine stattliche Auswahl interessanter Tierarten.
Doch zuerst heißt es registrieren lassen und die Gebühr für den Nationalpark Sajama bezahlen, das allerdings geht ausnahsweise recht schnell und unkompliziert. Das Dorf Sajama ist sehr einfach aufgebaut, Strom und Wasser gibt es mittlerweile, auch einen kleinen Laden, in einem Restaurant platziert, und ein paar eher einfache Hospendajes. Das Ganze auf immerhin über 4300 Metern Höhe.
Wir wollen es noch einfacher und übernachten auf 4700 Metern im Zelt, gleichzeitig das Basislager für die Besteigung des Sajama. Neben interessanten Baumarten säumen Llamas unseren Weg, immer im Angesicht dieses gewaltigen Eisklotzes, wo auch unser karges Abendessen stattfindet.
2. Reisetag: Hochlager Sajama
Eine erneut kalte Nacht erwartet uns, dann machen wir uns schwer bepackt über karges, steiniges Gelände auf zum Hochlager. Dieses liegt auf dem Westgrat in 5700 Metern Höhe, es liegen also 1000 Höhenmeter vor uns, mit randvollen Rucksäcken und in bereits großer Höhe. Zuerst geht es sehr gut, der Weg ist gut gangbar man findet schnell meinen Rhythmus. Extrem anstrengend werden dann dafür die letzten schätzungsweise 200 bis 300 Höhenmeter, es geht über rutschigen Schnee und sehr steiles lockeres Geröll. Eine Mordsquälerei mit dem großen Rucksack, auch die Höhe macht uns zu schaffen. Dieses Gelände wäre auch mit normalem Rucksack in den Alpen schon sehr mühsam, doch bald ist das Hochlager des Sajama erreicht. Schnell steht das Zelt, nur Essen müssen wir heute noch.
Vor dem starken Wind und der Kälte flüchtet man sich am Besten möglichst früh ins Zelt für eine sehr kalte Nacht. Glücklich wer in dieser Höhe noch Schlaf finden kann.
3. Reisetag: Gipfeltag Sajama
Der Gipfeltag, wiederum wird mitten in der Nacht geweckt, die meisten werden froh sein, endlich aus dem Zelt raus zu kommen. Nach einem kurzen und kalten Frühstück werden sofort die Steigeisen angelegt. Sofort geht es steil zur Sache, zum Glück ist der Rucksack viel leichter geworden. Eine kleine Eiswand mit einem scharfen Gradstück bilden die Schlüsselstelle, eher kurz und harmloser als am Huayna Potosi. Dafür bleibt der komplette Anstieg sehr steil und deshalb sehr mühsam. Es ist fast unmöglich einen Rhythmus zu bekommen. Doch der höchste Berg des Landes motiviert natürlich und somit quälen wir uns weiter, bis tatsächlich das breite Gipfeldach geschafft ist. Es hat wirklich fast die Größe eines Fußballplatzes, doch Respekt vor denen, denen jetzt noch nach spielen ist.
Extrem klar ist die Luft hier oben, deshalb reicht die Sicht quer durch ganz Bolivien, bis hin zur weit entfernten Königskordilliere. Als Zugabe gibt es phantastische Farbenspiele über dem benachbarten Parinacota. Doch die Führer drängen zum baldigen Abstieg, um vor dem Aufweichen der Eisflächen das Hochlager zu erreichen und wieder etwas wärmer zu werden. Runter ist es nun nicht mehr annähernd so anstrengend, schnell geht es zurück zum Zelt. Hier ist erst mal Pause angesagt, bevor wir alles zusammenpacken und den direkten Weg, eine Abkürzung über eine Firnflanke, zum Basislager einschlagen.
Dort können wir entscheiden ob wir heute noch ins Dorf weiter laufen, um uns eine weitere Nacht im Zelt zu ersparen. Zusätzlich können wir heute noch das Thermalbad besuchen um uns etwas zu entspannen. Dieses besteht aus heißen Freiluftquellen und liegt ein paar Kilometer vom Dorf entfernt. Dort werden wir uns in dem Ladenrestaurant einmieten. Es gibt zwar keine richtige Toilette hier, kein Licht und fließend Wasser dafür aber ein gutes Abendessen und die lang ersehnte Sprite. Ansprüche stellen wir sowieso keine mehr, Hauptsache ein warmes Bett.
4. Reisetag: Rückfahrt La Paz
Am Morgen bleibt noch Zeit für ein paar schöne Vulkanfotos in kristallklarer Luft, oder eben der Abstieg vom Basislager und die Thermalquellen. In jedem Fall sollte man durch das weiße Friedhofstor das klassische Sajamafoto versuchen. Durch die grandiose Vulkanlandschaft führt unser Weg zurück nach La Paz. Heute brauchen wir nur noch im Auto sitzen, eine angenehme Abwechselung zu den Strapazen der Vortage. Dabei bleiben uns noch einige Blicke zurück zum Sajama in etlichen verschiedenen Perspektiven.
In La Paz steht dann ausruhen auf dem Programm, dazu natürlich endlich mal wieder eine warme Dusche und ein reichhaltiges Abendessen.