Reise-BLOG: Gipfel. Trekking. Berge. Reisen.

Besteigung des Parinacota in Bolivien - Ein Erlebnisbericht

Besteigung des Parinacota in Bolivien - Ein Erlebnisbericht
Parinacota: Boliviens majestätischer Vulkan

Die Besteigung des Parinacota (6.342m) im bolivianischen Nationalpark Sajama beginnt mit einer malerischen Fahrt von La Paz zum Basislager auf 5.000m. Der nächtliche Aufstieg startet um Mitternacht. Nach moderaten Moränenfeldern folgten steilere Eispassagen, die den Einsatz von Steigeisen erforderten. Die dünne Höhenluft machte jeden Schritt anstrengend. Der Sonnenaufgang über die umliegenden Andengipfeln bietet einen magischen Anblick. Nach sieben Stunden erreichen wir den Gipfel, wo wir mit einer überwältigenden Panoramaaussicht über das bolivianische Altiplano und bis nach Chile belohnt werden.

Parinacota: Majestätische Vulkanbesteigung in Bolivien

Ein Erfahrungsbericht über den herausfordernden Aufstieg auf 6.342 Meter und die atemberaubende Belohnung am Gipfel.

Mein Erlebnisbericht schildert die unvergessliche Besteigung des Parinacota, eines der beeindruckendsten Vulkane Boliviens.

Tag 1: Anreise von La Paz zum Basislager

Es war noch früher Morgen, als mein Kletterpartner Ralph und ich La Paz verließen. Unsere Vorfreude auf die bevorstehende Besteigung des Parinacota, einem der majestätischen Zwillingsvulkane im Nationalpark Sajama, war riesig. Der Parinacota erhebt sich auf 6.342 Meter und gilt als einer der schönsten Vulkane Boliviens. Wir hatten uns wochenlang in La Paz auf die Höhe vorbereitet, doch nun stand das eigentliche Abenteuer bevor. Die Fahrt von La Paz zum Basislager auf ca. 5.000 Metern Höhe war atemberaubend. Zunächst passierten wir weite Ebenen, die von Lama- und Alpaka-Herden durchzogen waren. Hinter jedem Hügel schienen sich die schneebedeckten Gipfel der Anden näher an uns heranzuziehen, und schließlich ragte der Parinacota in seiner vollen Pracht vor uns auf. Sein perfekter, schneebedeckter Kegel hob sich vom tiefblauen Himmel ab, und die Vorfreude stieg mit jedem Kilometer. Nach etwa vier Stunden Fahrt erreichten wir das Basislager in der Nähe der Laguna Chungara. Hier bereiteten wir uns auf die kommende Nacht vor – das Wetter war kalt und windig, aber der klare Himmel versprach gute Bedingungen für den nächsten Tag. Wir nutzten den Nachmittag, um unsere Ausrüstung zu überprüfen und uns an die Höhe zu gewöhnen. Der Parinacota sieht von hier aus friedlich und ruhig aus, doch wir wussten, dass uns der Aufstieg alles abverlangen würde. Früh legten wir uns in unsere Zelte, wissend, dass der Wecker gegen Mitternacht klingeln würde. Die Nacht war unruhig, die kalte Höhenluft ließ uns kaum schlafen - die Spannung hielt uns wach. 

Tag 2: Gipfeltag – Der Aufstieg auf den Parinacota

Es war genau Mitternacht, als unser Wecker schrillte. Müde, aber voller Adrenalin, packten wir unsere Rucksäcke. Stirnlampen auf, Steigeisen und Eispickel griffbereit – es konnte losgehen. Der Himmel war sternenklar, die Milchstraße spannte sich wie ein leuchtender Bogen über uns. Die Luft war eisig, aber wir hatten es gut getroffen: kaum Wind. Der erste Teil des Aufstiegs war relativ moderat, und wir gingen in einem ruhigen, gleichmäßigen Rhythmus über die Moränenfelder. Nach etwa zwei Stunden begann der steilere Anstieg über die vereisten Hänge. Hier mussten wir zum ersten Mal unsere Steigeisen anlegen, um sicher über die vereisten Abschnitte zu kommen. Jeder Schritt wurde durch die dünne Luft anstrengender, und die Pausen wurden häufiger. Die Höhe forderte ihren Tribut, doch wir waren gut vorbereitet und hielten uns an unseren geplanten Aufstiegsrhythmus. Gegen 5 Uhr morgens begann das erste Morgenlicht den Horizont zu färben. Die umliegenden Vulkane, darunter der Sajama, der höchste Berg Boliviens, waren in ein tiefes Rot getaucht. Es war ein magischer Moment, der uns für die Strapazen belohnte. Doch der Gipfel lag noch vor uns, und der steilste Teil des Aufstiegs stand noch bevor. Die letzten 200 Höhenmeter fühlten sich endlos an. Der Schnee unter unseren Füßen war fest, aber die Luft wurde immer dünner. Jeder Schritt kostete unglaublich viel Kraft, und wir mussten häufig stehen bleiben, um tief durchzuatmen. Doch dann, plötzlich, sahen wir das Gipfelkreuz. Um 7:30 Uhr, nach etwa sieben Stunden Aufstieg, standen wir auf dem Gipfel des Parinacota. Die Aussicht war überwältigend. Zu unseren Füßen erstreckte sich die weite bolivianische Altiplano-Ebene, und im Westen sahen wir den Zwillingsvulkan Pomerape und die Grenze zu Chile. Der Blick auf die schneebedeckten Gipfel der Anden und die riesigen Salzseen in der Ferne war atemberaubend. Wir blieben etwa eine halbe Stunde auf dem Gipfel, machten Fotos und genossen die unglaubliche Stille, die nur von leichtem Wind durchbrochen wurde. Dann begannen wir den Abstieg. Der Abstieg war weniger technisch, aber die Erschöpfung machte sich bemerkbar. Wir mussten vorsichtig sein, um nicht auszurutschen, doch gegen 12 Uhr erreichten wir sicher das Basislager. 

Der Aufstieg auf den Parinacota war eine unvergessliche Erfahrung. Die Kombination aus der Abgeschiedenheit der bolivianischen Anden, der perfekten Vulkanform und der Herausforderung der Höhe machte diese Expedition zu einem besonderen Erlebnis. Für Ralph und mich war es nicht nur ein sportlicher Erfolg, sondern auch eine spirituelle Reise.

>> Unsere Bergtour in Bolivien mit der Besteigung des Vulkan Parinacota vom Ort Sajama aus

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.