Die Condoriri-Gruppe in der bolivianischen Cordillera Real, nördlich von La Paz, ist ein spektakuläres Bergmassiv mit schneebedeckten Gipfeln und Bergseen. Der Hauptgipfel erinnert an einen Kondor. Ausgangspunkt ist Tuni, von wo aus man die unberührte Hochlandnatur erkunden kann. Die Region besteht aus paläozoischen Sedimentgesteinen, geformt durch Tektonik, Vulkanismus und Gletscher, was zu steilen Tälern und Karen führte.
Trekking und Bergsteigen: Entdecke die majestätische Condoriri-Gruppe
Immer noch einer der Klassiker im Andenland Bolivien!
Die Condoriri-Gruppe ist eines der spektakulärsten Gebirgsmassive der bolivianischen Anden. Gelegen im zentralen Teil der Cordillera Real, nördlich von La Paz, bietet dieses Gebiet eine beeindruckende Kulisse aus schneebedeckten Gipfeln, klaren Bergseen und unberührter Hochlandnatur. Die charakteristische Form des Hauptgipfels, die einem kondorähnlichen Vogel mit ausgebreiteten Flügeln gleicht, gab der Gruppe ihren Namen.
Geografie und Lage der Condoriri-Gruppe
Die Condoriri-Gruppe liegt in der Cordillera Real, einem Teil der östlichen Anden, etwa 60 km nordöstlich von La Paz. Die Region gehört zur Provinz Los Andes im Departamento La Paz.
Zentraler Zugangspunkt ist der Ort Tuni, der über eine unbefestigte Straße von El Alto aus in etwa 2,5 bis 3 Stunden mit Geländewagen erreichbar ist. Von dort gelangt man zu Fuß oder mit Trag- und Lasttieren ins Herz der Condoriri-Region.
Geologie
Die Cordillera Real, einschließlich der Condoriri-Gruppe, besteht hauptsächlich aus paläozoischen Sedimentgesteinen, die durch tektonische Kräfte aufgefaltet und durch vulkanische Aktivitäten und Gletscher geformt wurden. Die Region ist reich an Metamorphiten, Schiefern, Quarziten und granitischen Intrusivgesteinen. Die eiszeitliche Prägung durch Gletschererosion hat steile Täler, Kare und Moränen hinterlassen, die heute das typische hochalpine Landschaftsbild bestimmen.
Wichtige Berge der Condoriri-Gruppe – Übersicht und Charakter
Cabeza del Condor (5.648 m)
Der „Kopf des Kondors“ ist der höchste und namensgebende Gipfel der Gruppe. Er ist technisch anspruchsvoll, mit kombinierten Kletter- und Eispassagen – ideal für erfahrene Bergsteiger.
Ala Izquierda (5.532 m)
Die „linke Flügelspitze“ des Kondors. Ein beliebter Gipfel für weniger technische Besteigungen. Gute Option für Akklimatisierung oder als Einstieg in alpine Touren.
Ala Derecha (5.482 m)
Die „rechte Flügelspitze“ – technisch ähnlich wie Ala Izquierda, jedoch etwas weniger besucht.
Pequeño Alpamayo (5.370 m)
Einer der bekanntesten und meistbestiegenen Berge Boliviens. Trotz moderater Höhe bietet er eine spektakuläre Gratbesteigung über den Südwestgrat – beliebt bei Bergsteigern aus aller Welt.
SuedamerikaTours.de – Alpamayo Pequenio (5350m) Besteigung
Wyoming (5.410 m)
Ein weniger bekannter, aber lohnender Gipfel mit mäßiger Schwierigkeit. Toller Ausblick auf den Condoriri-Kessel. Anspruchsvoll !
Pico Austria (5.320 m)
Der einfachste und am häufigsten bestiegene Berg der Region. Kein Gletschereis, nur eine anspruchsvolle Wanderung – ideal zur Höhenanpassung und für Trekker.
Trekkingmöglichkeiten
Die Condoriri-Region ist ein Paradies für Trekkingtouren unterschiedlicher Länge und Schwierigkeit:
Tagestour zum Pico Austria
Start: Tuni oder Basislager
Dauer: 5–7 Stunden
Schwierigkeit: Mittel (keine technische Ausrüstung nötig)
Condoriri-Trekking-Circuit (2–4 Tage)
Route: Tuni – Laguna Chiarkhota – Pico Austria – Paso Austria – Palcoco
Höhen: 4.500–5.300 m
Highlights: Gletscherseen, spektakuläre Bergpanoramen, Andenwildnis
Verlängerung zum Huayna Potosí (6.088 m)
Viele Trekker nutzen die Condoriri-Gruppe zur Akklimatisierung, bevor sie den technisch leichteren Sechstausender Huayna Potosí besteigen.
Infrastruktur und Zugang
Anreise:
Von La Paz oder El Alto mit Allradfahrzeug (naja die "normalen" Bolivianischen Taxen schaffen es auch...) nach Tuni oder, etwas näher, zur Rinconada (ca. 2,5–3 Stunden)
Ab hier beginnt der Fußmarsch zum Basislager (ca. 1,5 Stunden zur Laguna Chiarkhota)
Unterkunft:
Zeltlager an der Laguna Chiarkhota (Basislager)
Keine festen Unterkünfte – Selbstversorgung ist notwendig
Seeehr einfache, drecke Hüttchen, die nicht zu empfehlen sind.
Tragtiere (Maultiere, Llamas und Esel):
Können direkt in Tuni organisiert werden
Lokale Aymara-Familien bieten Packtiere und oft auch Trägerdienste an
Preis (Stand 2024): ca. 80–120 BOB pro Tag pro Tier (entspricht etwa 10–15 €)
Bergführer und Agenturen:
SuedamerikaTours.de – Eistouren in der Cordillera Real
Zahlreiche lokale Bergschulen und Touranbieter in La Paz bieten geführte Touren, Logistik, Ausrüstung und Transfers an
Empfehlenswert für technisch anspruchsvolle Touren wie Cabeza del Condor oder Pequeño Alpamayo
Tierwelt und Natur
Die Hochandenregion ist trotz ihrer Höhe Heimat einer faszinierenden Tierwelt:
- Vicuñas, Lamas, Andenfüchse
- Vogelarten wie Andenkondor, Karakaras, Andengänse und Ibis
In klaren Seen leben Forellen, und an feuchten Stellen wachsen Polsterpflanzen wie Yareta
Beste Reisezeit
Mai bis September (Trockenzeit)
- Beste Bedingungen für Bergsteigen und Trekking
- Kalte Nächte, aber meist stabile Wetterverhältnisse
Oktober bis April (Regenzeit)
- Weniger geeignet für Touren
- Häufig Nebel, Regen und Schneefall
Die Condoriri-Gruppe ist ein spektakuläres Ziel für Abenteurer, Bergsteiger und Naturfreunde. Ihre Nähe zu La Paz, die eindrucksvolle Hochgebirgslandschaft und die guten Akklimatisierungsmöglichkeiten machen sie zu einem idealen Einstieg in die bolivianische Andenwelt. Ob einfacher Trek oder technischer Gipfel – hier findet jeder sein Abenteuer unter den „Flügeln des Kondors“.