Der Pico de la Maladeta (3.312 m) ist ein geschichtsträchtiger Granitgipfel in den spanischen Zentralpyrenäen, Teil des Maladeta-Massivs nahe dem höheren Aneto. Trotz ihrer geringeren Bekanntheit bietet sie alpine Schönheit und einen der letzten Pyrenäengletscher. Die Normalroute startet am Parkplatz La Besurta, führt über das Refugio de la Renclusa und den Glaciar de la Maladeta zum Gipfel (UIAA I). Die mittelschwere Tour erfordert alpine Erfahrung, gute Kondition, Steigeisen und Pickel. Benasque ist der Talort und Ausgangspunkt für dieses authentische, oft einsamere Bergerlebnis.
Pyrenäen pur: Der geschichtsträchtige Pico de la Maladeta
Der Pico de la Maladeta ist ein markanter und geschichtsträchtiger Gipfel in den spanischen Zentralpyrenäen. Sie liegt in der Provinz Huesca (Aragón) und ist Teil der Maladeta-Kette, zu der auch der höhere, aber bekanntere Aneto (3.404 m) gehört. Trotz ihrer Nähe zum höchsten Berg der Pyrenäen bietet die Maladeta eine eigene Identität, geologische Bedeutung und alpine Schönheit, die sie für Kenner besonders reizvoll macht.
Abseits des Aneto: Der Reiz des Pico de la Maladeta
Lage und geografischer Kontext
Region: Valle de Benasque, Provinz Huesca, Aragón (Spanien)
Gebirgsgruppe: Macizo de la Maladeta (Maladeta-Massiv), Zentralpyrenäen
Kordinaten: 42.6368° N, 0.6563° E
Höhe: 3.312 m
Der Gipfel liegt südlich des Aneto und ist durch mehrere Gletscher und Grate mit diesem verbunden. Sie wird oft als „Namensgeberin“ des gesamten Massivs gesehen.
Geologie der Maladeta
Gestein: Überwiegend Granit, entstanden in der variszischen Gebirgsbildung (Paleozoikum).
Formgebung: Die Form der Maladeta wurde durch glaziale Prozesse stark geprägt.
Gletscher: Der Glaciar de la Maladeta, ein kleiner, aber noch durchgehend vorhandener, Gletscher, liegt am Nordhang – er zählt zu den letzten seiner Art in den Pyrenäen.
Erosion: Die Region ist von Frostsprengung, Schuttbewegungen und alpiner Verwitterung geprägt.
Maladeta: Spaniens authentischer Gletschergigant wartet
Besteigung der Maladeta – Route und Schwierigkeit
Normalroute (von La Besurta via Refugio de la Renclusa):
Start: Parkplatz La Besurta (1.920 m), erreichbar per Shuttlebus von Benasque in der Hochsaison.
Zustieg: 45–60 Minuten zum Refugio de la Renclusa (2.140 m)
Weiter: Über den Glaciar de la Maladeta Richtung Collado de la Rimaya (~3.100 m)
Gipfelanstieg: Über Felsrücken und Blöcke zum Gipfel (letzter Abschnitt UIAA I)
Dauer: ca. 6–8 Stunden (ab Renclusa)
Schwierigkeit:
Technisch moderat, aber alpine Erfahrung nötig.
Steigeisen, Pickel und Helm empfohlen wegen Gletschereis und Steinschlaggefahr.
Gute Kondition erforderlich, v. a. bei Firn oder Neuschnee.
Anreise und Talort
Talort:
Benasque (1.138 m) – Ausgangspunkt für alle Touren im Maladeta- und Aneto-Gebiet
Guter Bergsportstützpunkt mit Unterkünften, Bergführerbüros, Ausrüstungsverleih
Zugang zur Route:
Im Sommer mit Shuttlebus von Benasque → La Besurta (1.920 m)
Außerhalb der Saison zu Fuß oder per Auto (Schotterstraße, je nach Schnee)
Hütten und Infrastruktur
Refugio de la Renclusa (2.140 m):
Ganzjährig geöffnet (meist mit Winterraum)
Idealer Stützpunkt für Maladeta, Aneto, Pico Maldito etc.
Reservierung empfohlen: refugios.info
Alternative Routen
Westgrat: Anspruchsvoller mit alpiner Kletterei (UIAA II).
Kombination mit Pico Maldito oder Aneto: möglich bei Biwak oder Zweitagestour.
Historische Bedeutung
Früher wurde die Maladeta fälschlich als höchster Pyrenäengipfel angesehen.
Erste belegte Besteigungen im 19. Jahrhundert – wissenschaftliche und topografische Expeditionen führten zur Korrektur zugunsten des Aneto.
Dennoch blieb sie als "Ahnin" des Massivs symbolisch wichtig.
Pico de la Maladeta: Das alpine Herz der Pyrenäen
Fakten über die Maladeta
Höhe 3.312 m
Talort Benasque
Zugang La Besurta – Refugio Renclusa
Route Gletscher, Felsgrat, mäßig schwierig
Erlebnis Einsamer als Aneto, authentisch alpin
Beste Zeit Juli–September
Die Maladeta ist eine ernsthafte, aber lohnenswerte Alternative zum oft überlaufenen Aneto. Sie bietet alpine Wildnis, geologisches Erbe und grandiose Ausblicke – perfekt für erfahrene Bergsteiger, die den Pyrenäen abseits der Hauptrouten begegnen wollen.