Cerro Negro (4965m)

Der Cerrro Negro gehört mit seinen knapp 5000m natürlich nicht zu den großen Gipfeln der Cordillera Real.

Aber er bietet eine ideale Akklimatisationstour für die großen Ziele und zudem einen interessanten Überblick über die südliche Cordillera Real mit bemerkenswerten landschaftlichen Eindrücken. Schon bei er Anfahrt von La Paz über die Dörfchen Uni und Ventilla fällt der Cerro Negro auf, er sieht von weitem wie ein riesiges, halbes Rad aus und wirkt Dank seiner alleinstehenden Lage durchaus Imposant. Ein aussichtsreicher Gratanstieg, ein malerischer Bergsee und der Start in einem typisch bolivianischen Andendorf würzen dann den Aufstieg der keine technischen Schwierigkeiten beinhaltet. Die Laguna Uxna Khota kann vom Dorf aus relativ schnell erreicht werden und wird vor allem für die Forellenzucht genutzt. Neben der bekannten Mina San Franzisco sind in der Region weitere Fundstätten aufgetaucht wo zum Teil Gold, aber auch andere Minerale wie Zinn, Blei oder Kupfer gefunden werden. Somit ist es nicht mehr so einfach wie früher im Ort Eseltreiber, Träger oder Trekkingköche zu finden. Allzu viel Tourismus gibt es in der Region aber so oder so nicht, regelmäßig wird nur der Takesi Trail in die Yungas begangen. Zudem verzeichnet der Mururata einige wenige Besteigungen pro Jahr.

Cerro Negro (4965m)

Talort/Ausgangspunkt: Choquequota (3980m)
keine Unterkünfte; kleine Läden vorhanden

Unterkunft in La Paz: Estrella Andina, Calle Ilampu 716

Anfahrt: Von La Paz aus Richtun Süden durch Chasquipampa und Ovejuyo in Richtung Uni. Wir durchqueren Uni und folgen der guten Strasse in Serpentinen, mit einigem Auf und Ab, bis zum Ortseingang von Ventilla. Hier biegen wir links ins Dorf ein und durchfahren aus auch. Kurz hinter Ventilla gabelt sich der Fahrweg, wir folgen dem linken Weg in Richtung Choquequota. Wenige 100 Meter hinter dem Ort bieten sich Parkmöglichkeiten
Höhenunterschied: Ca. 1000 Höhenmeter in Aufstieg und Abstieg

Gehzeit: um die 5 Stunden

Schwierigkeit: Wanderberg, Trittsicherheit und die Fähigket zur selbstständigen Wegsuche sind aber erforderlich

Cerro Negro (4965m)

Der Anstiegsweg: Auf der linken (nördlichen) Seite sehen wir vom Ortsausgang schon relativ breite Spuren, welche etwas oberhalb des Ortes Richtung Cerro Negro und Laguna Uxna führen. Auf Pfadspuren direkt vom Straßenrand können wir diese an beliebiger Stelle erreichen. Der Weg führt oberhalb einer kleinen Schlucht entlang, entsprechende Tiefblicke inklusive. Oberhalb der Schlucht verläuft der Weg fast eben in Richtung Norden. Bald landen wir auf einer grünen Ebene, welche von einem kleinen Bach durchflossen wird.
Fast immer finden sich zum Überqueren hingelegte Steinplatten, sodass wir uns nach Links wenden, unseren Berg haben wir nun zum Grossteil im Blick. Weglos steigen wir die geneigten Hänge nach oben, immer auf der Suche nach dem bequemsten Weg. Dabei umrunden wir den ersten Gipfelkopf, bzw. die Grathöhe die von unten wie einer wirkt. Zwischen diesem Berg und dem Hauptgipfel sehen wir rechts über uns einen sehr langgezogenen Sattel. Auf diesen müssen wir zusteigen, von wo aus ist fast egal. Weiter oben werden Kakteen und Grasbewuchs immer spärlicher und mehr und mehr durch dünnen Schutt ersetzt. Diese Tatsacher erleichtert den Aufstieg etwas. Auf der Grathöhe angekommen bieten sich herrliche Einblicke in die Hampaturi und Mururataberge wie Takesi, Kasiri oder auch den Mururata selbst. Links von uns erhebt sich der Hauptgipfel, unser heutiges Tagesziel, als schwarze Felsbastion. Aber schon von hier aus erkennt man gute Durchstiegsmöglichkeiten, der Restaufstieg wirkt gut machbar. Und dem ist auch so, die erste Felsstufe lässt sich auf der rechten Seite gut durchsteigen und weiter oben braucht es die Hände praktisch gar nicht mehr. Umso mehr gefordert sind dafür die Augen, wir befinden uns schließlich auf einem erstklassigen Aussichtspunkt von welchem aus sich die südliche Cordillera Real im Osten wie eine Perlenkette vor uns aufreiht. Vom Illimani bis Huayna Potosi schiebt sich alles was Rang und Namen hat ins Bild. Die Tiefblicke sind ebenfalls erwähnenswert, vor allem ins Tal von Ventilla und Palca.

Allzu kalt und windig ist es auf diesen Höhen auch eher noch nicht daher können wir länger hier rasten. Beim Abstieg durchsteigen wir die felsigen Abschnitte auf dem Aufstiegsweg und wandern dann im Halbkreis den Grat entlang. Kurz vor dem unspektakulären Nebengipfel, den wir noch mitnehmen können, findet sich ein buntes Schuttfeld welches sich ideal für den Abstieg, bzw. eine Abfahrt eignet. Danach können wir die Hänge an beliebiger Stelle, am besten möglichst direkt, absteigen bis wir an den Bach mit den Steinen kommen. Von her aus kehren wir zum Weg nach Choquequota zurück.

Cerro Negro (4965m)