Corazon (4834 m)

Der Corazon ist ein leicht ersteigbarer Vulkan mit perfekter Aussicht auf Cotopaxi und Illiniza. Von Quito aus ist der Gipfel des Corazon in einem Tag zu erreichen.

Corazon (4.799 m) heißt übersetzt Herz, doch höchstens leichte Ähnlichkeiten mit der typischen Herzform kann man dem Berg attestieren, allerdings nur mit viel gutem Willen. Auf jeden Fall fällt die markante Form dieses alleinstehenden, dunklen Felsklotzes von allen höheren Punkten der näheren Umgebung sofort ins Auge.

Vulkan-Corazon

Wie alle auffälligen Berge Ecuadors ist auch der Corazon ein erloschener Vulkan, Aktivität ist jedoch keine mehr zu befürchten. Gletscher oder Firnbedeckung fehlen hier völlig, hin und wieder bedeckt eine leichte Schneeschicht die oberen Teile des Berges, normalerweise handelt es sich aber um einen reinen Felsanstieg. Dabei sind nur kurze, recht leichte Felspassagen zu überwinden, will man diesem alpin unmutenden Berg auf Mont Blanc Höhe aufs Dach steigen. Der Corazon ist Teil der Westkordilliere und befindet sich südlich von Quito und direkt nördlich der beiden Illinizas. Er ist von Quito aus schnell zu erreichen und bei sehr frühem Aufbruch mit Geländewagen sogar als Tagestour möglich.

Die Route:

Ich hatte mich im verhältnismäßig ruhigen Machachi einquartiert, um am nächsten Morgen per Taxi zum Ausgangspunkt zu gelangen. Eine verworrene Beschreibung gibt mir mein Fahrer auch noch mit auf den Weg, ich hoffe überhaupt am richtigen Ausgangspunkt zu sein. Ganz falsch bin ich auf keinen Fall, schließlich kann ich den Berg ja sehen un dzwar ziemlich direkt vor mir. Ein Weg führt durch den Paramo durch immer dem Berg entgegen. Über den Nordgrat steige ich dann dem wuchtigen Gipfelaufbau entgegen, bis ich den Nordwestfuß des Berges erreicht habe. Rechts befindet sich nun ein zweiter, etwas niedrigerer Berg, sicher auch über 4500 Meter hoch. Über den rechten Grat lässt sich dieser namenlose Gipfel mit einem zusätzlichen Zeitaufwand von einer halben Stunde leicht mitnehmen.

Aber zurück zum Corazon. Den besteigt man über den linken Grat, lose Wegspuren erleichten den Aufstieg. Es geht nun über dunkles Lavagestein, die Form des Berges wirkt von hier ähnlich einem Alpendreitausender. Die Felsstufen sind schnell überwunden, nur selten muss man die Hände zur Hilfe nehmen, auch der Weg ist leicht zu finden, es gibt keine wirkliche Alternative zum Grat. Kurz darauf steht man auch schon auf dem geräumigen Gipfeldach, vor allem der in perfekter Kegelform aufragende Eisvulkan Cotopaxi zieht die Blicke auf sich, wenn er sich nicht wieder mal im Nebel versteckt. Noch näher liegt der ebenfalls eisgepanzerte Doppelgipfel der Illinizas, auch er überschreitet die 5000 Meter Marke deutlich. Im Norden ragt der etwa gleich hohe Pichincha direkt über Quito auf.

Abgestiegen wird wieder auf dem Aufstiegsweg, allerdings verläüngert sich der Fußmarsch nach Machachi ohne Taxihilfe deutlich, es sei denn man kann einen Pick Up anhalten und mitgenommen werden. Die sind hier aber selten, sodass die Füße beim Rückweg doch arg strapaziert werden.

Ausgangspunkt: Talort ist das Städchen Machachi, am Eingang des Cotopaxinationalparks gelegen. Von dort kann man mit dem Taxi noch ein Stück an den Berg heranfahren, ansonsten wird die Wegstrecke sehr lang. Dabei benutzt man die Panamerikana Sur bis zur Abzweigung bei Aloasi, einem Ort 4 km von Machachi entfernt. Am dortigen Bahnhof vorbei folgt man einem Feldweg bis man den Paramo der südlichen Ausläufer des Corazon erreicht.

Tiefblick-Amazonasgebiet-Ecuador

Schwierigkeiten:

Keine Firn – oder Eisbedeckung; kurze Kletterstellen im ersten Schwierigkeitsgrad.

Ausrüstung:

normale Bergwanderausrüstung mit festen Schuhen und winddichter Jacke.

Zeiten:

Als Tagestour möglich; Aufstieg: 5 Stunden Abstieg: 3 Stunden.

Stützpunkte:

Keiner

Beste Zeit:

Juli und August sind etwas ungünstiger, eigentlich aber das ganze Jahr über problemlos möglich.