Cerro Janchallani (5420 m)
Die Condoririgruppe ist natürlich fast jedem Bolivien Reisenden ein Begriff.
Aber auch weiter nördlich befinden sich massenhaft tolle Eisberge und imposante Felsgestalten die kaum einmal Besuch erhalten. Direkt nördlich gegenüber dem oft bestiegenen cerro Austria erhabt sich ein ähnlich imposanter Berg, noch etwas höher als der Austria der recht verlockend aussieht. Alleridngs ist er leider nicht so einfach zu erreichen wie sein berühmter Nachbar. Zuerst muss zur Laguna Juri Khota herüber gequert werden, was mit einem ordentlichen Zwischenabstieg verbunden ist. Diese ziemlich ursprüngliche und in jedem Fall malerische Berglandschaft ist diese Mühen allerdings allemal wert. Der Janchallani kann auch während Trekkings im Norden der Cordillera Real bestiegen werden, was aber kaum jemals praktiziert wird, vermutlich weil der Schlussanstieg über extrem steile und mühsame Schuttfelder verläuft. Trotzdem handelt es sich um einen ähnlich spektakulären Aussichtsberg wie der Cerro Austria der zudem wirklich ungewohnte Einblicke in die nördliche Cordillera Real bietet.
Talort: Tuni (4400m) keine öffentlichen Verkehrsverbindungen, einfache Unterkünfte, keine Namen, keine Handynetz
Anfahrt von El Alto in Richtung Copacabana bis Patamanta.
Dort geht Rechts ein ausgeschilderter Schotterweg nach Tuni, ca. 20 km aber ca. 45 Minuten Fahrzeit.
Ausgangspunkt: Rinconada Palcoco, Hier ist die Anfahrt etwas länger auf dem Schotterweg und erfolgt vom Ort Palcoco aus, bzw. wenn man aus El Alto kommt biegt ein unbezeichneter Schotterweg ca. 500m vor dem Ort nach Rechts ab. Zur Not kann man die Anwohner fragen.
Starthöhe: 4500m, Gegenanstieg auf ca. 4800m und Abstieg auf ca 4650m Laguna Juri Khota; dann Aufstieg auf 5420m. Abstieg auf ca. 4900m mit Gegenanstieg auf den Pass am Cerro Austria.
Insgesamt ca 1300 Höhenmeter in Aufstieg und Abstieg.
Gesamtgehzeit zwischen 8-9 Stunden
Wegbeschreibung: Kurz hinter dem riesigen, langgezogenen rötlichen Gebäude, welches mal eine Unterkunft werden sollte halten wir in der nächsten Kurve an und versuchen auf der linken Seite mit möglichst wenig Höhenverlust zum ersten Sattel zu kommen. Am besten halten wir praktisch geradeaus auf den Sattel zu. nach einigen 100 Metern werden die Wegspuren immer deutlicher und am Sattel sogar richtig gut. Zuerst müssen wir aber noch links um einen markanten, dunklen Felsberg herumwandern bis wir den höchsten Punkt des Übergangs erreichen. Nun wendet sich der deutliche Pfad nach Rechts und die Laguna Juri Khota wird schon sichtbar. Oberhalb des Sees steigen wir steiler ab und laufen auf das verfallene Gebäude am Auslauf zu. Wir passieren den Auslauf, wobei vor uns die Hauptgipfel des Condoriri auftauchen und halten Rechts auf die Berge zu, wobei wir den See halb umrunden. Nicht immer deutliche Wegspuren helfen uns dabei und führen durch die Schutthänge des Cerro Jipata. Kein Laut stört hier unsere Gedanken und bald erreichen nwir oberhalb der Juri Khota einen zweiten See, der auf den alten Wanderkarten noch nicht auftaucht. Ein name findet sich nicht und er scheint durch abgeschmolzenes Gletschereis entstanden zu sein. Seis drum fantastisch spiedelt sich der Condoriri im See, auch der Cerro Austria bietet ein starkes Bild. Links wird der See vom Ventanani und eben dem Janchallani überragt, beide über 5400m hoch. Wir queren die Schutthänge nach Links und halten auf die Geröllhänge des Janchallani zu. Mühsam wühlen wir uns durch rutschigen Schutt bis wir die Haupthänge erreichen. Wieder wählen wir die linken Hänge, die mit ihrer enormen Steilheit und groben Felsblöcken mächtig an den Kräften zehren. Weiter oben wird es etwas besser, bleibt aber sehr mühsam, es hilft eh nichts wir müssen bis in den Sattel hinein. Dort fällt erstmal auf das uns immer noch einiges fehlt. Wiederum ist Links die Richtige Wahl. Wir bleiben mehrheitlich in Gratnähe, können einige eher leichte Kletterstellen auf der linken Seite umgehen. Bald ist es dann geschafft und der extrem aussichtsreiche Gipfel erreicht. Direkt unter uns schauen wir auf die Juri Khota, nach Norden breiten sich unzählige, zum Teil namenlose, prächtige Eisgipfel aus. Alles was Rang und Namen hat in der Cordilera Real ist sichtbar. Ancohuma und Illampu ganz im Norden, davor die 6000er Chearoco und Chachacomani und natürlich die imposanten Fels - und Eisgipfel über dem Paso Mullu.
Direkt vor uns dann Ala Izquierda und Condorii, auch Wyoming und Illusion bieten tolle Ansichten. Gegnüber erhebt sich die Pyramide des Cerro Austria und weiter südlich die Giganten Huayna Potosi, Mururata und der ferne Illimani.
Leider müssen wir auch wieder absteigen, zuerst mal auf der Aufstiegsroute, aber da der Schutt einen schnellen Abstieg ermöglicht rutschen wir später direkt auf den namenlosen See zu. Bis zu seinem Auslauf müssen wir absteigen, diesen überqueren und den Pfadspuren Richtung Cerro Austria, bzw. dem Pass folgen. dabei überwinden wir eine auf den ersten Blick schwierig begehbar scheinendes Felsbastion, die sich aber dank guter Spuren als recht problemlos erweist. Es fehlen noch einige Höhenmeter um den gut 5100m hohen Pass zu erreichen. Wer nun immer noch Energie hat kann von hier noch mit gut 200 Höhenmetern Zusatzanstieg den Cerro Austria “mitnehmen”. Ein wirklich lohnender Abstecher. Aber zurück zum Abstiegsweg. Im Sattel finden sich gute Wegspuren denen wir erstmal folgen. Allerdings steigen wir nicht bis zur malerischen Laguna Chiar Khota ab, dem Basecamp für die Condoriri Berge, sondern biegen auf der ersten Hochfläche nach Rechts ab. Einfache Wegspuren weisen den Weg und wir halten uns einfach immer Rechts und versuchen bis zur Rinconada möglichst viele Höhenmeter zu vernichten. Die meisten davon steigen wir geradesaus kurz vor dem Parkplatz ab.