Kasiri im Hampaturi (5495 m)
Zwischen dem auffälligen Mururata und dem ebenfalls eisbedeckten Serkhe Khollo sticht eine markante Pyramide heraus.
Diese verfügt ebenfalls über ansehnliche Eisflächen. Kasriri dürfte laut Karte der richtige Name für diesen Berg sein, wobei in diesem Zusammenhang auch der Name Hathi Khollo genannt wird. Der Name Kasiri wird öfters für spitze, Pyramidenförmige Berge genannt, der Hathi Khollo ist wohl eher direkt gegenüber des Serkhe Khollo zu finden. Aber egal, beide Berge sind sehr ansehnlich und ausserdem nicht allzu weit voneinander entfernt. Das Hampaturigebiet selbst befindet sich im unmittelbaren Einzugsbereich von la Paz und ist mit zahlreichen Fahrwegen erschlossen sodass fast alle Berge von La Paz aus an einem Tag machbar sind. Der Kasiri und seine Nachbarn bilden da keine Ausnahme. Generell erhalten diese, durchaus sehr attraktiven, Bergestalten aber kaum jemals Besuch von Bergsteigern. Allenfalls ein paar Llamahirten laufen uns gelegentlich über den Weg in diesen einsamen Berggebieten. Tourbeschreibungen, Wegmarkierungen, Hütten oder ähnliche Infrastrukturen sucht man dann auch vergebens in dieser Region, dafür aber bietet sie echte, unverfälschte Bergerlebnisse, Ruhe abseits der Touristenpfade und nicht zuletzt eine absolut grandiose Landschaft die in den Alpen sicherlich zu den grossen Klassikern zählen würde.
Talort: La Paz (3600m)
Ausgangspunkt: Talende Palcomatal, ca. 4500m
Höhenunterschied: ca. 1000 Hm
Gehzeit: 6-8 Stunden
Anfahrt: Von La Paz bis zum Ende des Stadtteiles Irpavi dann auf schlechter Psite bis man auf ein Dorf mit Sportplatz in der Mitte trifft. Links über den Platz fahren und dem Pflasterweg folgen. Nach einer Brücke geht es erneut bergauf, die erste Möglichkeit rechts abfahren in Richtung Palcoma. Nun fahren wir ein Stück durch den Ort durch biegen vor einem Sportplatz rechts ab. Der Weg führt steil nach unten zum Fluss, welchen wir auf einer Brücke überqueren. Direkt nach der Brücke halten wir uns Links und vor dem nächsten Sportplatz recht. In einer weiten Linkskurve führt links ein Weg ins weitläufige Tal südlich von Palcoma. Diesem Weg folgen wir bis am Schluss 2 kleine Bauernhäuser auftauchen.
Unterkunft: gute Lagerplätzefast direkt neben der Strasse auf riesigen Weideflächen, keine in Palcoma, etliche Hotels in La Paz; z.b. Estrella Andina in der Calle Illampu 716
Der Anstieg: Von Fahrweg sehen wir auf der linken Seite einen markanten, dunklen Felsberg. zwischen diesem und dem rechts von uns liegenden Hang müssen wir hindurch auf den eisbedeckten Kasiri zu. Also halten wir uns erstmal links und folgen diversen Pfadspuren ins Talende.Diese führen am Hang entlang stückweise überhöhen wir die grüne Ebene unter uns. Nach einiger Zeit wird am Ende der Ebene ein grünlicher See sichtbar, wenn wir Glück haben lassen sich hier frische Forellen erstehen. Kurze Zeit später gelangen wir in die erste Einsattelung. Nun werden die Wegspuren immer spärlicher, wir brauchen aber auch nicht wirklich welche sondern halten einfach, Steinen und Kakteen ausweichend mehr oder weniger geradeaus auf die Berge zu. Bald erreichen wir die Laguna Kasiri, einen tiefgrünen Bergsee mit dem Kasiri und diversen weiteren 5000ern im Hintergrund, definitiv einer der schönsten Seen der Cordillera Real! Von hier aus ist der Rest unserer Route leicht einzusehen. Oberhalb der Laguna Kasiri befindet sich ein weitere, etwas höher gelegener See, normalerweise brechen die Eisfelder des Kasiri direkt am Seeufer ab. Wir umrunden die grüne Lagune auf der linken Seite um zum zweiten See auf zu steigen. Links oberhalb des Sees gelaangen wir bald auf die ersten Eisfelder. Allzu steil sind diese noch nicht und können ohne Spaltengefahr gequert werden. Zuerst halten wir auf den weitläufigen Sattel rechts des Kasiri zu, den wir ohne nennenswerte Schwierigkeiten erreichen können. Eventuell sind einige Stellen nicht mehr mit Eis bedeckt sondern von Schutt und Blockwerk bedeckt, was aber ebenfalls problemlos begangen werden kann. Ab dem Sattel bewegen wir uns aber definitiv wieder über Eisfelder. Um dem Gipfel entgegen zu steigen wenden wir uns nun nach Links. Das Gelände wird nun etwas steiler, ist aber für erfahrene Berggänger ohne Sicherung begehbar. Immer mühsamer aber ohne ernsthafte technische Probleme gelangen wir an den Rand der Felszone. Die letzten ca. 50 Meter unter dem Gipfel sind nämlich mittlerweile nicht mehr mit Eis bedeckt und müssen somit über brüchige Felsen überwunden werden. Zwischen dem 1. und 2. Grat bewegt sich die kurzweilige Kletterei und schon bald ist es geschafft. Fast 5500m bieten natürlich phantastische Ausblicke über weite Teil der Cordillera Real, vor allem auf die benachbarten Serkhe Khollo und Hathi Khollo, die Hampaturberge generell. Im Süden dominiert der nahe gelegene Mururata mit seinem fast fast endlosen, weißen Gipfelplateau und vielen spitzen Felsbergen als Trabanten. Dabei sticht vor allem der markante Cerro Takesi heraus. Noch weiter südlich erhebt sich das gewaltige Illimanimassiv mit mehren Gipfelpunkt über 6000m. Über 6000m sind auch der Huayna Potosi und die Bergkette um Chachacomani und Chearoco im Norden, dazu gesellen sich unzählige 5000er. Auch der Tiefblick in die, meistens von Nebel durchzogenen, Yungas ist mehr als beeindruckend. Die steilen Felswände des östlichen Hampaturis gehen dabei in grüne Bergwaldgebiete über. Bei allem Schauen sollten wir aber den Rückweg nicht vergessen, dieser erfolgt sinnvollerweise auf dem Aufstiegsweg. Alle Alternativen wären definitiv anspruchsvoller als dieser.