Cabaray (5892 m) in der Cordillera Occidental
Hoch über Pisiga, an der Grenze zwischen Chile und Bolivien erhebt sich ein langgezogenes Vulkanmassiv mit verschiedenen Gipfelkuppen und wilden Felsgraten. Der Cabaray, nicht ganz 6000m hoch aber knapp dran und der höchste Berg zwischen Alto Toroni und Capurata im Sajamagebiet. Dementsprechend kann man von seinem Gipfel das halbe Altiplano und die riesigen Salar de Coipasa überblicken. Und natürlich etliche 6000er, 5000er, hohe Vulkane, die Cordillera Quimsa Cruz und sogar bis zur weit entfernten Cordillera Real mit dem alles überragenden Illimani geht an klaren Tagen die Sicht. Aber vor allem die Nahblicke sind interessant. Wohin man auch blickt finden sich steile, bunt gefärbte Grate, mit bizarren Felszacken und Gesteinen in fast allen erdenklichen Farben. Steile Wände und mehrere schroffe Gipfeltürme runden das Bild ab. Mit dem Salar de Surire ein sehr eindrucksvolles Erlebnis an einem kaum je bestigenen Berg. Die Anstiege sind steil und mühsam, aber technisch unschwierig. Das größte Hindernis bilden rutschige und zum Teil wirklich steile Geröllhalden. Dabei gibt es verschiedene Gipfelmöglichkeiten, der höchste, dürfte der nördlichste Gipfel sein, Punkt 5892m. Noch herausfordernder wäre es den kompletten Grat von Nord nach Süd oder umgekehrt zu überschreiten. Aber das ist eine wirkliche Mammuttour, die Zwischenabstiege sind erheblich und Nebengipfel gibt einige. Auch einige Kletterstellen dürften sich etweiigen Aspiranten in den Weg stellen. Dafür dürfte es sich auch ziemlich sicher um eine Erstbesteigung handel.
Als Ausgangspunkt mit einfachen Übernachtungsmöglichkeiten bietet sich der Grenzort Pisiga an. An der fest durchgehend geteerten Straße von Oruro nach Iquique gut zu erreichen. Er bietet eine gute Versorgung mit Lebensmitteln und auch eine Tankstelle. Direkt nebenan befindet sich der chilenische Ort Colchane, hier ist alles ein wenig teurer….
Talort: Pisiga (3800m)
Ausgangspunkt: Weg um den Cabaray auf ca. 4700m
Höhenunterschied: ca. 1300m
Gehzeit: Insgesamt 8-10 Stunden
Schwierigkeiten: steiler Schutt, große Höhe, Kälte und Wind; keine Kletterstellen, kein Eis, eventuell Firnfelder
Anfahrt: Von Oruro auf der Hauptstrasse von Oruro nach Iquique, Einfach immer geradeaus fahren, gut ausgebaute Straße. In Pisiga geht es zwischen 2 Millitärgebäuden direkt im Ort nach Rechts auf einen holprigen Fahrweg. Dem folgen wir und halten mit einigen Umwegen auf den nördlichen Gipfel zu. Es gibt ein paar steile und sandige Abschnitte, ein Allradfahrzeug ist unerlässlich. Auf einer weitläufigen Fläche unter dem Gipfel kann geparkt werden.
Der weitläufige Parkplatz befindet sich am Nordwestgrat des Cabaray. In zuerst recht flachem, aber sandigem Gelände laufen wir auf diesen zu. Dabei ist es relativ egal wo genau wir die Flanke durchqueren um auf den Grat zu gelangen. Dieser ist relativ breit aber steil. Zwischen größeren Felsbrocken müssen wir immer wieder den besten Durchschlupf suchen. Aber es geht ganz gut und man gewinnt verhältnismässig schnell an Höhe. Bei jedem Schritt weitet sich das Panorama, vor allem die nördlichen Vulkanriesen wie Pomerape, Parinacota und Sajama sind durchgehend sichtbar. Nach einem kurzen Zwischenabstieg an welchem wir genau schauen müssen wo wir gut durchkommen, steigen wir, möglichst weit Rechts, in die lange Gipfelwand ein. Hier wird es nochmal etwas steiler, aber der Schutt ist eher weich, heikle Stellen erwarten uns nicht. Also mühen wir uns ohne wirkliche Hindernisse hoch bis Punkt 5892. Das Panorama ist überwältigend. Die steilen, bunten Schuttfelder und Grate um uns herum, teilweise umrahmt vom Salar de Coipasa hinterlassen einen starken Eindruck.
Der Abstieg kann auf dem Aufstiegsweg erfolgen. Wer wirklich Trittsicher ist kann vor dem kleinen Gegenanstieg links in die weiten Schuttfelder direkt über dem Parkplatz absteigen. Aber Vorsicht dieser Schutt ist teilweise recht hart und deshalb manchmal etwas heikel zu begehen.