Tristelhorn oder Piz da Sterls (3114 Meter) Taminaberge
Der zweithöchste über Flims
Tristel ist zusammengesetzt aus dem schweizerdeutschen Trist, " Heuhaufen in Freien" und Stall, Stelle, und bezeichnet also den Ort, wo Heuhaufen aufgestellt wurden. Sterls hingegen ist die romanische Bezeichnung für ein- bis zweijährige Rinder. Manchmal ist es wohl nicht schlecht wenn man die ursprünglichen romanischen Gipfelnamen nicht übersetzt, denn sonst wäre ihr wohl klingender und oft auch mysteriöser Name schnell verhunzt.
Das Tristelhorn erhebt sich recht unvermittelt aus dem Kamm des Ringelgebirges als ein nach Osten und Westen ziemlich behäbig aussehender Verrucanostock, dessen nord-südlich gerichtete Scheitellinie einige größere Felsblöcke zieren. Westlich wie auch östlich ist dem Gipfel je ein Plateau vorgelagert. Das westliche Schuttplateau vereinigt die Routen von Südwesten, Westen und Norden, während das östliche Firnfeld von der Ostseite zu erreichen ist, und zu den benachbarten Ringelspitz und Glaserhorn hinüberleitet.
An Höhe, Aussicht und Ansehen steht das Tristelhorn dem benachbarten mächtigen Ringelspitz, dem Namensgeber des Ringelgebirges, etwas nach. Dafür ist es leichter zu erreichen und dem wirklichen Individualisten vorbehalten. Es stellt sozusagen die light Alternative zum Ringelspitz dar, bietet aber eine ähnlich interessante Tour wie dieser.
Ausgangspunkt ist wie schon beim Crap Mats Flims Barghis. Hier ist allerdings auch der Cassonsgrat als solcher in Erwägung zu ziehen, welcher sich fast geschenkt für 36 Franken von Flims aus mit der Bergbahn erreichen lässt. Der erste Bus von Flims nach Barghis startet leider erst um Neun in der Früh, sodass die Tour leider relativ spät gestartet werden muss. Bei passenden Wetterverhältnissen ist die Tour allerdings für gute Geher noch ohne weiteres machbar. Alternativen wären eine Übernachtung im Berggasthaus Barghis (0819111145) oder die extrem lange Tagestour von Fidaz aus.
Der Wegverlauf
Der gängigste und leichteste Weg ist jener von Barghis über den Südgrat. Von Barghis benutzt man zuerst den Weg in Richtung Fourcla Raschaglius und Cassonsgrat durch das Val Camutschera. Beim Punkt 2106 auf der Karte wendet sich der Weg nach links, und wird nun Richtung Osten (rechts) verlassen, um auf Pfadspuren die Hütte von Surcruns auf 2250 Metern zu erreichen. Auf gleicher Höhe quert man dann gegen Osten zum Bach, und steigt weiter über Schutthalden und kargen Rasen zum Südgrat des Tristelhorns auf. Die Hütte von Surcruns ist nicht ausgeschildert, aber auch wenn der richtige Abzweigungspunkt verfehlt werden sollte, ist es von vielen Stellen des Weges aus kein Problem den gut sichtbaren Südgrat des Tristelhorns zu erreichen.
Bis zum Punkt 2106 kann man auch von der Bergstation am Fil de Cassons aus über die Fourcla Raschaglius absteigen. Man nimmt dabei zuerst den Weg auf das Trinserhorn zu, biegt aber vor diesem Links ab und folgt der Ausschilderung nach Barghis. So lässt sich die Tour auch als Rundtour durchführen.
Zurück zum Südgrat. Man folgt nun weiterhin seinem breiten Rücken bis zu den markanten Verrucanoköpfen, an deren Westfuß entlanggegangen wird, um das Schuttplateau westlich unter dem Gipfel zu erreichen. Über eine schiefrige Schutthalde gelangt man in leichter Kletterei zu den Gipfelköpfen. Eine andere Möglichkeit ist hinter der ersten Gruppe von Köpfen im Südgrat, in der Nähe eines fast fingerförmigen Felsen, zum Grat zurückzukehren und die Besteigung über den Grat zu vollenden.
Talorte: Flims (1100m), Barghis (1650m)
Höhenunterschiede: Barghis-Tristelhorn: ca 1600 Hm. ; Cassons-Tristelhorn: ca. 1000 Meter Aufstieg, 2200 Meter Abstieg
Schwierigkeit: Schwierigkeitsgrat 1 im Fels, auf dieser Route keine Eisberührung
Zeiten: Barghis-Tristelhorn: 5 St. Aufstieg, 3,5 St. Abstieg ; Cassons-Tristelhorn: 4 St.
Stützpunkte: keine
Übernachtungsmöglichkeit im Talort: siehe Ofen
Anbindungen ÖPNV: Verbindungen mit dem Postbus von Flims nach Barghis ab 9 Uhr, Flims wird von Chur aus mindestens stündlich bedient