Cerro Lopez (2134 m)
Die Gegend um Bariloche gehört sicherlich zu den bekanntesten und schönsten Regionen Argentiniens. Das gilt zwar für das komplette Seengebiet, aber der Hauptballungspunkt ist sicherlich Bariloche. Mit gut 100.000 Einwohnern gleichzeitig die größte Stadt mitten in den Bergen. Vor allem im Winter trifft sich hier die High Society von Argentinien, Brasilien, Uruguay und anderen südamerikanischen Ländern. Allerdings nicht zum Bergsteigen, sondern zum Skifahren. Bariloche beherbergt das größte Skigebiet Lateinamerikas und wohl auch das kostenintensivste. Das gilt auch für Unterkünfte und Restaurantes. Im Sommer hingegen sind die Preise etwas bescheidener und der Andrang ist zwar definitiv vorhanden, hält sich aber im erträglichen Rahmen.
Da es sehr viele Tourenmöglichkeiten gibt, kann man den touristischen Hauptströmen leicht aus dem Weg gehen. Die meisten Gäste erwandern das Gebiet um den Cerro Catedral, ein imposanter Kletterberg, mit zahlreichen Trabanten. Ein 5 tägiger Trek von Hütte zu Hütte führt durch das Gebiet, wobei malerische Seen umwandert und leichte Aussichtsgipfel erstiegen werden können. Besonders eindrucksvoll sind die Tiefblick zum riesigen Lago Nahuel Huapi, an dessen Ufern sich unter anderem Bariloche befindet. Direkt über dem See ragt nun der Cerro Lopez in die Höhe, auch er kann im Zuge der so genannten Nahuel Huapi Runde erstiegen werden. Da er und die gleichnamige Hütte je nach Startpunkt Anfang oder Ende der Runde bilden, bietet er sich aber auch als Tagestour von Bariloche aus an.
Talort: San Carlos de Bariloche (800m)
Ausgangspunkt: Puente Lopez (800m)
Unterkunft: Refugio Lopez
Höhenmeter: 1100
Gehzeiten: Aufstieg: 3,5, Stunden, Abstieg 2,5 Stunden
Anfahrt: Von Bariloche fahren wir Richtung Colonia Suiza, von wo auch gestartet werden kann, passieren diese und gelangen zur Puente Lopez wo sich Parkmöglichkeiten bieten. Auch mit öffentlichen Bussen können wir von Bariloche aus leicht zum Ausgangspunkt gelangen. Es ist möglich auf schlechter Straße sehr nah an das Refugio Lopez heran zu fahren, aber ein guter Jeep ist dafür zwingende Vorraussetzung.
Schwierigkeiten: Im oberen Teil leichte Kletterstellen und teilweise wegloses Gelände. Zumindest bei Schneeauflage sind die Markierungen oft nicht sichtbar. Aber man kommt auf mehreren Wegen zum Ziel.
Beste Zeit: Von Dezember bis Februar, von November bis März normalerweise gut machbar
Tips: Im Winter kann der Berg auch als Skitour bestiegen und befahren werden. Vom Sattel zwischen Cerro Lopez und Cerro Turista (2005m) kann letzterer mit 500 Extrahöhenmetern ohne Schwierigkeiten mitgenommen werden.
Die Route:
Die einfachere, aber auch weniger kurzweilige Route startet kurz hinter der Colonia Suiza, das ist der Fahrweg, der natürlich viel Strecke benötigt um zum 1600m hoch gelegenen Refugio Lopez zu gelangen. Daher entscheide ich mich für den direkteren Wanderweg der an der mit Puente Lopez bezeichneten Brücke startet. Berg und Hütte sind ausgeschildert, sodass der Einstieg recht leicht zu finden ist. Links vom kleinen Kiosk geht es los. Zuerst einmal wandern wir durch recht dichte Wälder und es geht ordentlich bergauf. Der Weg ist gut ausgetreten und auch immer mal markiert, sodass wir kaum Gefahr laufen den Weg zu verlieren. Unser ständiger Begleiter beim Aufstieg ist der Arroyo Lopez, ein Bach der nach Berg und Hütte benannt wurde. Oft am Bachufer entlang geht es steil nach oben. Beim Verlassen des Waldes taucht links von uns das Refugio Lopez auf, verwechseln können wir es nicht mit seiner unverkennbaren rosa Färbung. Wir folgen den Spuren zum Refugio und gelangen unfehlbar auf den Hauptweg der Nahuel Huapi Traverse. Auf guten Pfaden steigen wir nun hinauf, Richtung des Passes zwischen Cerro Lopez und dem etwas niedrigeren Cerro Turista. Das Gelände ist nun steinig und Schneefelder sind keine Seltenheit. Es kann durchaus vorkommen das der Weiterweg kaum sichtbar ist. Wenn es zumindest die Berge sind halten wir einfach auf den Cerro Turista zu, dann können wir nichts falsch machen. Der Pfad zieht über ein Grat ähnliches Konstrukt welches auf den Sattel zu führt. Die letzten ca. 100 Höhenmeter sind etwas steiler und wir müssen gut nach den roten Markierungen schauen. Dann kommen wir mit nur sehr leichten Kletterschritten, allerdings durch größtenteils mühsamen Steilschutt zum Sattel auf 2000m Höhe. Im Steilbereich halten wir uns im Zweifelsfall rechts. Im Sattel führt eine weitläufiger Schuttgrad nach Recht zum Cerro Tourista, etwa 1 Kilometer lang ist es noch zum Gipfel, sodass die 50 Höhenmeter relativ unstressig bewältigt werden können. Links befindet sich der Hauptgipfel welcher nochmal etwas leichte Kletterei im unteren Schwierigskeitsgrad verlangt und zudem etwas Gefühl für die richtige Wegführung. Zwischen den beiden sichtbaren Gipfelhöckern durchsteigen wir zuerst ein Steiles aber unschwieriges Schuttcolour bevor wir im Zickzack den kurzen Gipfelhang überwinden. Kurze Einserstellen sollten uns dabei nicht aufhalten können. Oben überschauen wir das gesamte Cerro Catedral Gebiet gewinnen einen Eindruck vom Ausmaß des Lago Nahuel Huapi. Besonders beeindruckend ist der nahe gelegene Tronador, ein Eisgigant mit über 3500m.
Nach ausgiebiger Gipfelrast steigen wir auch am Aufstiegsweg wieder ab.
GPS Daten:
41.10105°S / 71.57322°W