Larancagua (5446m) Chile
Der Larancagua bildet das östliche Ende der sogenannten Nevados de Ancoma, welche weiter westlich in die Nevados de Putre übergehen. Vom Larancagua bis zum Taapaca bilden sie eine mächtige Bergkette mit zahlreichen hohen 5000ern. Die Berge in der Mitte der Kette sind schwer zugänglich, bieten aber interessante Grataufstiege. Unser Berg ist durch den Fahrweg am leichtesten zu erreichen und bietet dank der freistehenden Lage neben imposanten Tiefblicken auch eine gewaltige Fernsicht. Diese reicht sogar bis zum Illimani in der fernen Cordillera Real bei La Paz. Dafür ist der Anstieg durch die schuttigen Flanken etwas mühsam, aber immerhin ohne technische Probleme zu bewerkstelligen. Ein idealer Berg um Höhenerfahrung zu sammeln, oder sich auf die 6000er der Region vorzubereiten.
Talort: Putre (3500m)
Unterkunft: Hostal Cumbre Real in der Calle Baquedano. Dort befindet sich auch der einzige Ansprechpartner für Bergtouren, Tour Andino.
Ausgangspunkt: Kurve an der Straße vom Guane Guane Richtung Taapaca
Anfahrt: Von Putre oder Arica auf der internationalen Strasse Richtung bolivianische Grenze. Wir nehmen links die Ausfahrt Richtung Parinacota (hier ist das Dorf Parinacota gemeint). Das ist eine gut ausgebaute Schotterstrasse die Richtung Visviri führt. Wir fahren am Dorf Parinacota vorbei und kurz nachdem wir den Guane Guane umrundet haben führt ein deutlicher Fahrweg nach Links, direkt auf den Larancagua zu. Dem folgen wir soweit bis er einen deutlichen Knick nach Norden (Rechts) macht, also vom Berg weg führt. Ein undeutlicher Fahrweg auf der linken Seite bietet sich hier als Parkplatz an. Direkt an der Straße kann nicht geparkt werden da sie sehr schmal ist und für andere Autos nicht mehr passierbar wäre. Auch der Fahrweg ist in brauchbarem Zustand, er kann mit einem normalen Wagen gefahren werden, es ist nicht unbedingt ein 4 mal 4 nötig.
Startpunkt ist auf 4661m
Höhenmeter: Ca. 800 Höhenmeter Aufstieg und Abstieg
Gehzeiten: Aufstieg: ca. 3,5 Stunden, Abstieg 1,5 Stunden
Der Anstieg:
Von der Fahrspur aus halten wir direkt auf den langgezogenen Ostgrad zu, der unverkennbar einige felsige Stellen aufweisßt. Zunächst ist das Gelände flach und wir laufen an beliebiger Stelle auf die ersten Ausläufer des Gratrückens zu. Sobald es steiler wird halten wir rechts auf den Berg zu. Dabei ist es ratsam rechts vom Grat zu bleiben um den größeren Steinbrocken aus dem Weg zu gehen. Immer wieder finden sich einfache Spuren die sich zwischen Büschen und Kakteen hindurchschlängeln. Weiter oben entpuppt sich der Grat eher als breite Wand welche mit immer steileren, in prächtigem Rot leuchtenden, Schuttflanken aufwartet. Diese Wand kann praktisch an beliebiger Stelle, überall mühsam, überwunden werden. Allerdings macht es Sinn sich möglichst Links zu halten wo das Gelände etwas flacher und relativ gut begehbar ist. In weiten Serpentinen gewinnen wir schnell an Höhe und bald kommt der Gipfel in Sicht. Ein paar dickeren Steinbrocken müssen noch überwunden werden, dann stehen wir am Gipfel. Eine traditionelle, runde Steinmauer schützt uns hier gegen den fast immer starken Wind. Beim Aufstieg haben wir uns auf der windgeschützten Seite bewegt und wenig davon mitbekommen. Der Wind kommt normalerweise vom Pazifik und Bergsteiger bekommen ihn auf der Ostseite erst in Gipfelnähe zu spüren. Fantastisch ist der Blick auf die bunt gefärbten Verbindungsgrate zu den Nachbarbergen. Im Osten überragt der Taapaca alle anderen Berge, der Blick nach Westen ist von den Vulkankegeln um Sajama, Parinacota und Parinacota bzw. auf der Südseite Umurata, Acotango, Capurata und Guallatire. Sogar der fast 300 Km entfernte Illimani in der Cordillera Real ist an klaren Tagen zu sehen.
Der Abstiegsweg ist praktisch vorgezeichnet. Wir steigen und rutschen einfach die Schutthänge der Aufstiegsseite wieder ab. Diesmal natürlich direkt und ohne Serpentinen. Es ist zwar kein ideales Abfahrtsgelände, aber man kommt trotzdem schnell hinunter. Schon von oben sehen wir die spärliche Fortsetzung der Fahrspur an deren Ende wir geparkt haben. Sobald das Gelände flacher wird, laufen wir direkt auf diese zu und folgen ihr bis zur Straße, bzw. zum Auto.