Berggorilla

Auf meiner Tour durch Uganda erlebe ich im Bwindi Nationalpark die majestätischen Berggorillas hautnah in ihrem natürlichen Lebensraum. In kleinen Gruppen wandern wir durch den dichten Dschungel und beobachten die faszinierenden Berggorillas in freier Wildbahn. Ein unvergessliches Erlebnis voller atemberaubender Momente und einmaliger Begegnungen. Der Bwindi Nationalpark ist bekannt für seine große Population an Berggorillas. Fast die Hälfte der weltweit noch freilebenden Berggorillas bewohnt diese Region. Der Park bietet außerdem Lebensraum für Schimpansen, Elefanten, Büffel und viele andere Tiere. 

Dank einer Einladung des Tourims Board of Uganda hatte ich die Gelegenheit zu diesem ganz besonderen Erlebnis.


Ein Besuch der Berggorillas im Nationalpark Bwindi in Uganda

Zunächst werden die Besucher in Gruppen mit maximal 8 Personen eingeteilt. Jede Gruppe bekommt jeweils eine Gorillafamilie für den Besuch zugewiesen. Wir wanderten durch das Gebiet, wo die Gorillagruppen normalerweise unterwegs sind, um den Aufenthalt "unserer" Gruppe zu erkunden. Plötzlich hielten die Guides an. Wir mussten Masken aufsetzen und die Rucksäcke etc. ablegen. Wir näherten uns langsam und vorsichtig der Gruppe. 

Es war ein seltsam prickelndes Gefühl, als plötzlich der erste Gorilla in Sichtweite kam. Sooo nah und er ließ sich durch unsere Anwesenheit nicht stören. Mehr und mehr der riesigen Tiere kamen hinzu und es ergab sich mehr als nur Fotomotive zu sammeln, wir waren sozusagen mittendrin. Blickkontakt etc. inklusive. Während einige Gorillas schnell das Interesse an uns verloren, kamen auch immer wieder neue Tiere heran, um zu schauen, wer da in ihrem Gebiet unterwegs ist. Nach einigen Stunden mussten wir dann allerdings schon wieder zurück, schade, aber verständlich.

Geheimnisvolles Uganda - Gorilla-Trekking und Ruwenzori-Gebirge

Lebensweise und Soziales Zusammenleben

Die Berggorillas (Gorilla beringei beringei) sind eine der beiden Unterarten der östlichen Gorillas. Sie leben in den dichten Regenwäldern der Virunga-Vulkane und des Bwindi-Impenetrable-Nationalparks in Uganda, Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo. In Uganda sind sie hauptsächlich im Bwindi-Impenetrable-Nationalpark und im Mgahinga-Gorilla-Nationalpark anzutreffen.

Berggorillas sind äußerst soziale Tiere und leben in Gruppen, die als Truppen bezeichnet werden. Eine Truppe besteht typischerweise aus 5 bis 30 Individuen und wird von einem dominanten Männchen, dem sogenannten Silberrücken, angeführt. Dieser Silberrücken übernimmt die Rolle des Beschützers und entscheidet, wohin die Gruppe Berggorillas in Uganda zieht, wo sie ruht und was sie frisst. Neben dem Silberrücken gibt es oft mehrere Weibchen und deren Nachwuchs sowie manchmal einige jüngere Männchen.

Die Ernährung der Berggorillas besteht hauptsächlich aus Blättern, Früchten, Rinde und kleinen Insekten. Sie verbringen viel Zeit damit, nach Nahrung zu suchen und zu fressen. Ihre starke soziale Bindung zeigt sich in der gegenseitigen Fellpflege, dem Spiel der Jungtiere und der engen Kommunikation innerhalb der Gruppe, die durch Lautäußerungen, Gesten und Blickkontakte erfolgt.

Artenschutzprojekte

Die Berggorillas sind stark vom Aussterben bedroht, und ihre Population wird auf etwa 1.000 Individuen geschätzt. Der Schutz dieser Tiere hat hohe Priorität, und es gibt mehrere Projekte und Organisationen, die sich diesem Ziel widmen.

Eines der bekanntesten Projekte ist die "Gorilla Doctors", eine Organisation, die sich um die medizinische Versorgung und das Monitoring der Gorillas kümmert. Sie bieten notfallmedizinische Hilfe und überwachen die Gesundheit der Gorillas regelmäßig.

Die Uganda Wildlife Authority (UWA) spielt ebenfalls eine zentrale Rolle im Schutz der Berggorillas. Sie implementiert Anti-Wilderer-Patrouillen, fördert Umweltbildung und arbeitet eng mit den lokalen Gemeinden zusammen, um alternative Einkommensquellen zu schaffen, die den Druck auf die natürlichen Ressourcen verringern.

Der Bwindi-Nationalpark hat eine Größe von 331 km² und liegt im Südwesten Ugandas. Er erstreckt sich über die Flanken des Albert Rifts, dem nördlichsten Teil des Ostafrikanischen Grabenbruchs. Der tropische Regenwald des Bwindi weist sehr alte Baumbestände auf und beherbergt eine große Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten. Der Bwindi Nationalpark ist ein wichtiger Ort für die Erhaltung der Biodiversität. Der Park bietet Besuchern die Möglichkeit, einige der seltensten und faszinierendsten Tiere der Welt in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Besuchen Sie den Bwindi-Nationalpark das ganze Jahr über. Die Trockenzeit von Juni bis August ist jedoch die beste Zeit für Gorilla-Trekking und andere Outdoor-Aktivitäten.

Touristisches Gorilla-Trekking

Gorilla-Trekking hat eine immense touristische Bedeutung für Uganda und trägt erheblich zur Wirtschaft des Landes bei. Es bietet eine nachhaltige Einkommensquelle, die sowohl den Naturschutz als auch die Entwicklung der lokalen Gemeinschaften unterstützt.

Wo das Trekking stattfindet

In Uganda können Gorilla-Trekking-Touren im Bwindi-Impenetrable-Nationalpark und im Mgahinga-Gorilla-Nationalpark unternommen werden. Der Bwindi-Nationalpark ist besonders bekannt für seine große Population an Berggorillas und die verschiedenen Gruppen, die dort zu beobachten sind.

Kosten und Ablauf

Ein Gorilla-Permit, das die Erlaubnis zum Trekking gibt, kostet etwa 700 USD pro Person (Stand 2024). Dieses Permit ist notwendig, um an einer der geführten Trekkingtouren teilnehmen zu dürfen. Der Preis kann je nach Saison und Nachfrage variieren.

Der Ablauf eines Gorilla-Trekkings gestaltet sich wie folgt:

Briefing: Am frühen Morgen treffen sich die Teilnehmer im Hauptquartier des Nationalparks. Hier werden sie von Rangern über die Regeln und Verhaltensweisen im Umgang mit den Gorillas informiert.

Trekking: Unter der Führung erfahrener Ranger beginnt die Wanderung durch den dichten Regenwald. Die Dauer des Trekkings kann variieren und reicht von einer Stunde bis zu mehreren Stunden, je nachdem, wo sich die Gorillas gerade aufhalten.

Beobachtung: Sobald die Gorillagruppe gefunden ist, dürfen die Besucher etwa eine Stunde bei den Gorillas bleiben. Diese Zeit erlaubt es, das Verhalten und die Interaktionen der Tiere aus nächster Nähe zu beobachten und zu fotografieren.

Rückkehr: Nach der Beobachtung kehren die Teilnehmer zusammen mit den Rangern zum Ausgangspunkt zurück.

Thomas Wilken bei den Berggorillas

Mein Resümee

Das Gorilla-Trekking ist eine einmalige Erfahrung, die nicht nur Abenteuer und Naturerlebnis bietet, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zum Schutz dieser faszinierenden Primaten leistet. Durch die Einnahmen aus dem Tourismus werden sowohl der Erhalt der Lebensräume der Gorillas als auch die Unterstützung der umliegenden Gemeinden gewährleistet.

Somit bleibt die Hoffnung, dass diese fantastischen Tiere mit Hilfe vom Tourismus eine Zukunft haben und nicht komplett der verbreiteten Wilderei zum Opfer fallen. Der Bestand ist gering - viel zu gering! Das gilt für viele Tierarten im zentralen Afrika. Vor allem chinesische Käufer scheuen keine Kosten und Mühen einheimische Jäger zu animieren, ihnen gegen ein finanzielles Entgegenkommen Stoßzähne von Elefanten und Nilpferden oder die Hörner der Nashörner zu besorgen.

Wir brauchen daher viele Ranger, um diese Tierarten zu beschützen und vor dem Aussterben zu bewahren.

Kommt nach Afrika und helft mit dabei!

Kenia und Tansania - Wandern, Trekking und Gipfeltouren in Ostafrika

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