In diesem Text werde ich dir eine kurze Beschreibung zu zwei aufregenden Reisezielen geben: Dem Muela del Diablo - einem spektakulären Felsen in Bolivien nahe La Paz, dessen imposanter Gipfel sich majestätisch über der atemberaubenden Landschaft des Landes erhebt. Und dem Titicacasee, der größte See Südamerikas. Er liegt in den Anden zwischen Peru und Bolivien und ist für seine atemberaubende Schönheit und seine kulturelle Bedeutung bekannt.
Muela del Diablo
Nach der Ankunft mit dem Taxi ging es etwa 1,5 Stunden, an Schafen und Kühen vorbei, zum Muela del Diablo, was übersetzt “Backenzahn des Teufels” bedeutet. Den Namen verdankt er seiner Form mit seinen 2 nebeneinanderliegenden Erhöhungen. Der Wanderweg ist im Vergleich zu den Bergtouren etwas entspannter, ei
net sich gut zum Einstieg und ist auch zu bewältigen, wenn man noch nicht vollständig akklimatisiert ist. Der Muela liegt auch “nur” auf 3.825 Metern, was sich im europäischen Vergleich noch sehr hoch lesen lässt, für bolivianische Verhältnisse aber doch noch sehr weit unten liegt. Zum höchsten Punkt sind wir dann nicht gegangen, das ist aufgrund der Steilheit des Backenzahn nur mit entsprechender Ausrüstung möglich, aber auch der Weg zur Wurzel des Zahns lohnt sich. Von hier hat man eine sehr schöne Aussicht auf La Paz und man realisiert erstmal, wie groß die Metropole wirklich ist. In einer kleinen Einkerbung saßen Einheimische, die spirituelle Rituale für “Pacha-Mama”, zu deutsch Mutter-Erde, durchgeführt haben. Dabei wurden Opfergaben verbrannt, wie beispielsweise Kräuter.
Auf dem Abstieg sind wir an Felsvorsprüngen vorbeigelaufen, die aufgrund Ihrer Form etwas an den US-amerikanischen Bryce-Canyon erinnern. Die Rückfahrt wurde dann mit einem öffentlichen Minibus absolviert. Ich mag das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Ausland immer sehr gerne, weil man sich dadurch den Einheimischen manchmal ein bisschen näher fühlt, als bei Taxifahrten oder privaten Transporten. Nur orientiert man sich bei der Innenausstattung der Busse meistens an den Größen der Einheimischen, weshalb es für mich mit meinen fast zwei Metern doch etwas enger wurde.
Titicacasee
Auf dem Weg nach Copacabana wurde in Tiwanaku noch ein Zwischenstopp eingelegt, um die Ruinen dort zu begutachten. Gladdys, der Guide, konnte einige spannende Fakten dazu beisteuern, um die Kultur und Lebensart der dort ansässigen Tiwanaku-Kultur näher zu bringen.
Auch die Weiterfahrt war wieder ein Highlight, da von den Straßen aus der See von vielen verschiedenen Punkten betrachtet werden konnte und auch wieder ein paar kurze Zwischenstopps an ausgewählten Aussichtspunkten eingelegt wurden. Eine kleine Bootsüberfahrt war auch noch dabei. Am späten Nachmittag sind wir noch einen Hügel hinaufgestiegen, auf dem wir den Tag mit dem Sonnenuntergang und seinen vielen Farben entspannt ausklingen ließen. Da an einigen Stellen des Horizonts gar kein Land mehr erkennbar ist, sondern nur noch Wasser, könnte man fast denken, man wäre am Meer. Das Meer ist für mich das einzige, was Bolivien noch fehlt, sonst hat es mit Dschungel, Bergen und weiteren einzigartigen Naturspektakeln (z.B. Salar de Uyuni) alles zu bieten.
Am nächsten Tag nahmen wir um 9 die Fähre zur Isla del Sol. Das Boot hat zum Glück nur minimal geschwankt, weshalb es auch für Leute, die für Seekrankheit relativ anfällig sind, eine entspannte Fahrt war. Ich würde empfehlen, etwas früher am Boot zu sein, um sich die Plätze oben an Deck sichern zu können, auch diese Fahrt hat schöne Aussichten im Angebot. Nach etwa 90 Minuten Fahrt ging die etwa 4-stündige Wanderung dann los. Vorbei an Schweinen, die am Strand spielten, ging es dann den ersten kleinen Berg rauf. Brauch ich noch die tollen Aussichten auf dem Weg erwähnen? Unterwegs waren immer wieder kleine Verkaufsstände aufgebaut, an welchen die Cholitas Ihre Waren (hauptsächlich Bekleidung wie Pullover aus Alpakawolle, Handschuhe, Mützen etc.) anboten. Wer sich also mit ein paar Souvenirs eindecken möchte, kann hier, aber auch in Copacabana, gut einkaufen. Für Großgewachsene Leute empfiehlt sich eher wegen des größeren Angebots Copacabana. Hier finden sich auch billigere Preise, als z.B. in der Calle Saganaga in La Paz. Nach einem Mangosaft im Restaurant ging es dann zurück zum Boot, was uns zurück nach Copacabana bringen sollte. Dort angekommen, gab es noch lokale Forelle, die ich jedem, der mal dort ist, ans Herz legen würde. Als weitere lokale Fischspezialität, gibt es Ispi, sehr kleine, frittierte Fische, mit lokalen Kartoffeln.
Am letzten Tag, vor der Abfahrt, ging es dann noch einmal auf eine 3-4 stündige Wanderung zu einem Aussichtspunkt mit einem 360-Grad-Blick vom Gipfel. Da ging es doch mal wieder mehr über Stock und Stein, weil es keinen festgelegten, “vorgezeichneten” Weg gab. Nach einer letzten Forelle ging es dann wieder mit dem Bus nach La Paz.