Der Nevado de Toluca ist zweifellos einer der atemberaubendsten Vulkane in Mexiko. Mit einer Höhe von 4.680 Metern erhebt er sich majestätisch über der umliegenden Landschaft. Der Vulkan bietet eine faszinierende Kulisse für Naturliebhaber und Abenteurer. Besonders reizvoll ist seine einzigartige geographische Lage: Er liegt etwa 80 Kilometer westlich von Mexiko-Stadt. Somit ist der Nevado de Toluca leicht von der Hauptstadt aus zu erreichen.
Felszacken, Kraterseen, Bergwälder und grandiose Aussichten - all das entschädigt für die mühsamen Anstiege auf den Nevado de Toluca.
Die Stadt Toluca selbst hat immerhin etwa 500.000 Einwohner. In Mexiko ist das aber nicht wirklich was Besonderes. Die nur ca. 2 Stunden entfernte Hauptstadt Mexiko City hat immerhin gut 20 Millionen davon. Aber Toluca besitzt im Umland durchaus spannende Attraktionen, die zumindest für Bergsteiger, bzw. Archäologen zu den wichtigsten Zielen des Landes gehören.
Bergsteiger und Wanderer zieht es in jedem Fall auf das mehrgipflige Massiv des Nevado de Toluca. Mit seinen 4690 Metern handelt es sich hier immerhin um das vierthöchste Bergmassiv Mexikos - nach dem Pico de Orizaba, dem Popocatepetl und dem Itztacciuhatl. Alle diese Berge überschreiten die 5000er Marke deutlich.
Archäologen zieht es zudem zu den Aztekenruinen von Chichicastenango, die ebenfalls sehr nah an der Stadt gelegen sind. Nach einem kurzen Aufstieg befindet man sich schon direkt in dem imposanten Komplex zwischen hohen Mauern und grünen Wiesen. Und natürlich mehreren mächtigen Steinpyramiden. Im Gegensatz zu Chichen Itzza oder Teotihuacan findet man hier keine Menschenmassen. Es verbietet einem auch keiner diese oder jene Pyramida zu besteigen. Alles ist frei zugänglich! Selbst der Eintritt kann freiwillig und nach eigenem Ermessen gezahlt werden. Je nach Laune und Budget. Trotzdem sind die Ruinen von Chichicastenango äußerst imposant und bieten zusätzlich noch eine gute Übersicht über die Stadt Toluca und prächtige Ausblicke auf den gleichnamigen Nevado.
Dieser bietet neben der wirklich außergewöhnlichen Landschaft auch perfekte Trainingsmöglichkeiten für die noch höheren Ziele.
Es gibt zwei Hauptgipfel am Nevado, wie er von den Mexikanern gerne genannt wird. Und zwar mit ähnlicher Höhe. Sie sind immerhin 4700m hoch und damit nicht sooo viel niedriger als z.B. der 5000er Ittzztaccihuatl. Der höchste Punkt heißt hier Pico de Fraile, der zweithöchste Pico de Aguilar, kaum weniger imposant und von ähnlicher Höhenlage.
Mit dem Pico Quetzal, dem Pico Humboldt, dem Pico del Oso, Pico Ombligo usw. gibt es zahlreiche weitere 4000er im oberen Kraterrand. Auch die kleine Laguna Comat befindet sich dort.
Der Nevado de Toluca ist nicht nur für seine landschaftliche Schönheit bekannt, sondern auch für seine geologische Bedeutung. Es handelt sich um einen erloschenen Vulkan, der seit Tausenden von Jahren nicht mehr aktiv ist. Dennoch zeugen die zahlreichen Fumarolen und Schwefelausgasungen entlang der Wanderwege von seiner vulkanischen Vergangenheit.
Inmitten dieser Gebirgskette befinden sich 2 tiefblaue Bergseen: Der Lago de Sol in der Mitte des Kraters wird vom kleineren Lago de Luna flankiert. Er gilt mit seinen 4200m Meereshöhe als höchster See Nordamerikas.
Alles in allem gibt es also durchaus Möglichkeiten für mehrere Bergtage, die man am Nevado de Toluca verbringen kann.
Ausgangspunkt ist hier idealerweise die Stadt Toluca, der es an Unterkünften, Restaurants, Geschäften usw. nicht mangelt. Schnell ist man von hier aus am Berg. Der klassische Parkplatz ist dabei der Parque de los Venados (Parkplatz der Rehe). Man kann hier bis auf über 3700m hinauf fahren. So bleiben alle Gipfel im Bereich einer angenehmen Tagestour. Vor allem der Pico de Aguilar ist von hier aus gut zu erreichen. Nach ca. 900 Höhenmetern und anregender, leichter Kletterei im Gipfelbereich, ist man ganz oben und genießt die unendliche Weite Mexikos.
Den Pico de Fraile ersteigt man noch besser vom Parkplatz Albuerge y Pluma de Accesso. Hier starten wir auf über 4000m, haben aber trotzdem einen etwas langen und mühsamen Anstieg zum Hauptgipfel vor uns. Auch hier bieten die letzten Meter ein paar leichte Kletterstellen. Zudem muss auf Steinschlag geachtet werden, vor allem wenn viele Bergsteiger unterwegs sind. Das ist vor allem an Wochenenden der Fall, da es auch viele Mexikaner regelmäßig in die Berge zieht. Und soooo viele Möglichkeiten haben sie dann auch wieder nicht in ihrem Land, geschweige denn in der direkten Umgebung von Mexiko City und Toluca.
Es gibt also viele Gründe, diese Region mal genauer unter die Lupe zu nehmen.
