In den Alpen besteigen wir kaum bestiegene Traumberge über und unter 3000 Metern. Wilde Felsgrate, abgelegene Täler, Steinböcke, Schneefelder und Mineralien - all das können wir auf diesen Wanderungen erleben. Diese Tourenmöglichkeit gibt es von Juni bis Oktober jederzeit und überall zum Wunschdatum. Natürlich sind derartige Touren in den Alpen auch ideal, um sich auf Bergsteiger - oder/und Trekkingreisen in Peru, Bolivien, Chile oder anderen Andenländern vorzubereiten.
Außerdem können solche Besteigungen oder Wanderungen auch ganz gut genutzt werden, um zu schauen, welche Touren in den Anden für die eigene Fitness und die Fertigkeiten in Fels und eventuell Eis passend wären.
Dabei ist Graubünden zwar sozusagen mein Wohnzimmer, wo ich seit meiner Jugend unterwegs bin. Vor allem in den Plessur Alpen um Arosa. Aber es gibt auch viele andere Gebiete in den Alpen, die sehr geeignet für Trainingstouren sind. Letztes Jahr wurde ich auf eine Reisemesse in die Region Auvergne Rhone Alpes eingeladen. Diese Region hat mich auf Anhieb begeistert.
So zögerte ich nicht lange, als mich mein Freund Helge dieses Jahr fragte, ob ich nicht mal mit in den Vanoise Nationalpark um die Grande Casse kommen wollte. Diese noch ziemlich wilde und relativ unverbaute Alpenregion gehört zu den interessantesten, die ich bisher kennenlernen durfte. Riesige Gletscherflächen, scharfe Felsgrate und massige Flanken beherrschen die Szenerie. Viele markante 3000er können bestiegen werden - und an Seen, Bergbächen und Wäldern herrscht auch kein Mangel. Genial ist die bunte Frühlingsvegetation, die in Scharen Steinböcke und Murmeltiere anlockt. Bergbahnen hingegen gibt es kaum, sodass die Landschaft angenehm unverbaut bleibt.
Als Ausgangspunkt dient uns das Refuge Col de Vanoise oder Refuge Felix Faure auf gut 2500 Metern Meereshöhe. Um dieses zu erreichen, stehen allerdings erstmal gut 3 Stunden Aufstieg mit schweren Rucksäcken an. Mühsam - vor allem, wenn wir Seil, Steigeisen und Sicherungsgerät mitbringen müssen. Immerhin braucht man nicht großartig Lebensmittel mitzunehmen. Es gibt zu fairen Preisen Frühstück, Abendessen und sogar Lunchpakete. Auch Getränke sind in allen verschiedenen Facetten hier oben erhältlich.
Mit dieser Ausgangshöhe lassen sich weitläufige, aber leichte Gletscher überschreiten und einige kleinere 3000er besteigen. Die Hauptattraktion ist aber die Grande Casse. Sie ragt direkt gegenüber der Hütte auf 3880 Meter in den blauen Alpenhimmel.
In der unmittelbaren Umgebung der Hütte lassen sich Murmeltiere beobachten, die sich längst an die zahlreichen Wanderer und Bergsteiger gewöhnt haben. Auch Steinböcke sind hier häufig anzutreffen.
Viele Bündner Talorte warten ebenfalls mit einer guten Starthöhe auf. Noch höher als Arosa mit seinen fast 1800m ist das Averstal. Mit dem Örtchen Juf ist hier das höchste Dorf Europas auf über 2000m zu finden. Da sind die 3000er wie Piz Platta, Piz Turba, Gletscherhorn oder Piz Gallagiun nicht mehr sooo weit entfernt. Davos und das Engadin sind ebenfalls von namhaften Bergen der Silvretta, Albula und Berninagruppe umgeben und bieten Touren in vielen verschiedenen Schwierigkeitsgraden.
Auch in der Surselva gibt es einiges zu tun, z.B. die 3000er über Vals, am Lukmanier - oder am Oberalppass.
Hier lassen sich wunderschöne Quarze, und im jungen Rhein sogar Gold! finden. Die Suche kann hervorragend mit Wanderungen und Gipfelbesteigungen kombiniert werden.
Beliebt ist der Piz Badus über dem Tomasee, der offiziellen Quelle des Rheins. Die meisten Kristalle finden sich aber im Val Val oder um Sedrun.
Zudem sind einige Hütten in Graubünden von hohem Erlebniswert. Zum Beispiel die Selbstversorgerhütten wie die Ramozhütte im hinteren Welschtobeltal bei Arosa, oder die Elahütte oberhalb von Bergün. Ohne Stress und Hektik, direkt in der Natur fühlt man sich in eine ganz andere Welt versetzt. Diese Welt gehört normalerweise Steinböcken, Murmeltieren und Gämsen….
