Guallatire Rauch

Die meisten Vulkane des südamerikanischen Kontinents finden sich entlang der Anden. Diese Gebirgskette entstand, bzw. befindet sich weiterhin in der Entstehung, durch den Zusammenstoß der pazifischen Platte mit der südamerikanischen Platte.Das diese Platten weiterhin das Gebirge auffalten, finden sich in den Anden einige der aktivsten Vulkane der Welt.

Die Vulkane der Anden sind so dominierend, dass sie den Begriff Andesit prägten. Er beschreibt die Magma-Art, die von vielen Vulkanen Südamerikas gefördert wird. Als Andesit wird das Gestein aus der erstarrten Lava dieser Magma Art bezeichnet. Dabei handelt es sich um ein Magma, das eine mittlere Konzentration an Siliziumdioxid und Gasen aufweist. Dieses Magma kann sowohl explosiv als auch effusiv gefördert werden. Andesitische Lavaströme sind zähflüssig und fließen weniger weit als basaltische Lavaströme. Oft bilden sich andesitische Lava-Dome, in denen sich ein hoher Gasdruck aufbauen kann, der sich in starken Explosionen abbaut.

Hier eine Liste der 10 vermutlich aktivsten Vulkane des südamerikanischen Kontinentes. Einige davon haben wir im Programm, manche dürfen auch nicht bestiegen werden, zumindest zeitweise.

Villarrica: Der Villarrica ist ein aktiver Vulkan in Chile und einer der wenigen Vulkane weltweit, die einen permanenten Lavasee in ihrem Krater haben. Der Vulkan ist bekannt für seine spektakulären Eruptionen und seine Schönheit. Der letzte Ausbruch fand 2015 statt. Momentan ist der Villarica wegen starker Vulkanischer Aktivität gesperrt. Sein oberer Krater leuchtet Nachts Orange. Normalerweise ist dort ein Bergführer Pflicht, wer keinen nehmen möchte, kann durch z.B. einen Alpenvereinsausweis seine alpine Kompetenz beweisen, dann wird man normalerweise auch ohne Bergführer an den Berg gelassen.

➔ Bergsteigen im chilenischen Seengebiet

Llaima: Der Llaima ist ein aktiver Vulkan in Chile und einer der größten und aktivsten Vulkane des Landes. Er befindet sich im Conguillío Nationalpark und hat eine Höhe von 3.125 Metern. Der letzte Ausbruch fand 2009 statt.Dieser Berg darf bestiegen werden und ist nun relativ lange ruhig. Seine steilen Hänge sind mühsam zu ersteigen und der Aufstiegsweg wird immer mal von kleinen Fumarolen gesäumt.

Am Gipfel des Villarica

Osorno: Der Osorno ist ein inaktiver Vulkan in Chile und Teil der südlichen Anden. Er hat eine Höhe von 2.652 Metern und ist bekannt für seine symmetrische Form und seine Schönheit. Der letzte Ausbruch fand 1869 statt. Dieser Berg kann gefahrlos bestiegen werden, Ausgangspunkt ist Puerto Varas. Der Osorno ist bei sehr frühem Start als Tagestour möglich, setzt aber Erfahrung im Eis voraus.

Nevado del Ruiz: Der Nevado del Ruiz ist ein aktiver Vulkan in Kolumbien und Teil der Anden. Er hat eine Höhe von 5.321 Metern und ist bekannt für seinen tödlichen Ausbruch im Jahr 1985, bei dem mehr als 20.000 Menschen ums Leben kamen. Der letzte Ausbruch fand 2018 statt. Dieser Berg ist schon recht lange gesperrt und war für einige Zeit dafür verantwortlich das im letzten Jahr der komplette Nationalpark Los Nevados nicht betreten werden durfte. Also auch z.b. der Cerro santa Isabell, der Paramillo Quindio und der Nevado de Tolima durften nicht begangen werden. Alle 3 genannten Berge sind aber nun wieder für Bergsteiger geöffnet!

➔ Trekking und Berge in Kolumbien - Paramos - Los Nevados - Ciudad Perdida

Cotopaxi: Der Cotopaxi ist ein aktiver Vulkan in Ecuador und Teil der Anden. Er hat eine Höhe von 5.897 Metern und ist bekannt für seine Schönheit und seine spektakulären Eruptionen. Der letzte Ausbruch fand 2015 statt. Auch der beliebteste Berg Ecuadors darf momentan wegen seiner vulkanischen Aktivität nicht bestiegen werden. Wie lange das noch der Fall ist weiß momentan niemand. Als Alternative bietet sich der nicht mehr aktive Cayambe an.

➔ Bergsteigen am Äquator

Sabancaya: Der Sabancaya ist ein aktiver Vulkan in Peru und Teil der Anden. Er hat eine Höhe von 5.976 Metern und ist bekannt für seine spektakulären Eruptionen. Der letzte Ausbruch fand 2021 statt. Dieser Berg wird sehr selten bestiegen, da er leider die 6000m Marke knapp verfehlt. Manchmal wird wegen seiner Rauchfahne der benachbarte Ampato, ein beliebter 6000er in Südperu, gesperrt. Mit dem  Hualca Hualca befindet sich ein weiterer 6000-er in seiner Nähe, der aber vom Colca Canyon aus, genauer gesagt von Pinchollo, bestiegen wird.

➔ Hualca Hualca Besteigung (6.123 m) Peru

Ubinas: Der Ubinas ist ein aktiver Vulkan in Peru und Teil der Anden. Er hat eine Höhe von 5.672 Metern und ist bekannt für seine spektakulären Eruptionen. Der letzte Ausbruch fand 2019 statt.Dieser Vulkan ist sehr aktiv und bricht auch immer mal aus. Der Ubinas darf meistens bestiegen werden, aber sicherer ist es seine vulkanischen Aktivitäten vom benachbarten Pichu Pichu aus zu beobachten.

➔ Pichu Pichu (5627 m) Anstieg

Tungurahua: Der Tungurahua ist ein aktiver Vulkan in Ecuador und Teil der Anden. Er hat eine Höhe von 5.023 Metern und ist bekannt für seine spektakulären Eruptionen. Der letzte Ausbruch fand 2016 statt. Dieser Berg war schon gesperrt, als ich im Jahr 2000 zum ersten Mal in Ecuador war. Das ist bis heute so geblieben. Aber manche Einheimische gehen wohl trotzdem hoch. Die Asche des Tungurahua lässt die Gletscher am Chimborazo schneller schmelzen.

Reventador: Der Reventador ist ein aktiver Vulkan in Ecuador und Teil der Anden. Er hat eine Höhe von 3.562 Metern und ist bekannt für seine spektakulären Eruptionen. Der letzte Ausbruch fand 2021 statt. Der Reventador ist nicht leicht zu erreichen: Man braucht dazu mindestens eine Woche. Dabei schlägt man sich tagelang durch den Urwald. Spannend und aufregend, aber auch sehr anstrengend, obwohl der Berg für ecuadorianische Verhältnisse nicht besonders hoch ist. Er kann bei uns auch Wunsch gebucht werden.

➔ Trekking in Ecuador

Sangay: Der Sangay ist ein aktiver Vulkan in Ecuador und Teil der Anden. Er hat eine Höhe von 5.230 Metern und ist bekannt für seine spektakulären Eruptionen. Der letzte Ausbruch fand 2021 statt. Es gibt das bekannte Sangay Trekking, was aber auch hin und wieder mal gesperrt wird. Manchmal darf auch Trekken aber nicht zum Gipfel gehen.

➔ Sangay Trek Wandern und Trekking (5.270 m)

Neben diesen 10 Vulkanen gibt es in den Anden noch weitere sehr aktive Vulkanberge, sogar einige 6000er, wie San Pablo und Guallatire in Chile oder den Ollague in Bolivien.

Puerto Varas

San Pa

Vulkan Guallatire